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Bis zur Kalten Sophie: Die Eisheiligen als Wetterboten

„Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreiben die Bauern und Winter juchhei.“ Das ist nur eine der wenigen Bauernregeln, die sich um die Eisheiligen ranken. Lernen Sie die fünf Eisheiligen und ihre Funktion als meteorologisches Phänomen kennen.

Wer sind die fünf Eisheiligen eigentlich?

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius von Tarsus und die Kalte Sophie/Sophia von Rom. Das sind die Namen der fünf Eisheiligen, die von 11. bis 15. Mai als Wetterboten fungieren.

 

  • Mamertus – 11. Mai:
    Mamertus war ein katholischer Bischof, der 400 nach Christus in Lyon geboren wurde und 461 Erzbischof von Vienne (nahe Lyon) wurde. Nachdem es zu erheblichen Zerstörungen in seinem Erzbistum kam, führte er die drei Bittgänge ein, die auch heute noch vor dem Fest Christi Himmelfahrt (18. Mai) durchgeführt werden. Ihm wird nachgesagt, oft Wunder vollbracht zu haben, wie zum Beispiel eine Feuerbrunst zu stoppen. Er wird bei Fiebererkrankungen und großen Dürren um Beistand gerufen.
  • Pankratius – 12. Mai:
    Der heilige Pankratius wurde um 290 in Phrygien (heutige Türkei) geboren und starb 304 als junger Märtyrer der frühen Kirche in Rom.

  • Servatius – 13. Mai:
    Laut Legende war Servatius Bischof des Bistums Tongern (im heutigen Belgien). Er lebte im 400 Jahrhundert nach Christus und soll den Hunneneinfall vorhergesagt haben, der tatsächlich 450 nach Christus stattfand. Üblicherweise wird bei Fußkrankheiten, Frostschäden und Rattenplagen um seinen Beistand gebeten.

  • Bonifatius von Tarsus – 14. Mai:
    Bonifatius wurde angeblich in Rom geboren und starb 306 in der heutigen Türkei. Nachdem er Christenverfolgungen miterlebte soll er sich entschlossen haben, sich selbst als Christ taufen zu lassen – bis zum Schluss stand er zu seinem Glauben und wurde durch siedendes Pech hingerichtet.

  • Kalte Sophie/ Sophia von Rom – 15. Mai:
    Sophia von Rom ist auch als Sopherl bekannt und ist am 15. Mai die letzte (und einzig weibliche) der Eisheiligen. Sie starb um 304 n.Chr. als frühchristliche jungfräuliche Märtyrerin

Die Eisheiligen als meteorologisches Phänomen

Rein meteorologisch betrachtet bringen die fünf Eisheiligen von 11. bis 15. Mai kalte und regnerische Temperaturen mit sich, da ab Anfang Mai die Temperaturen am europäischen Festland meistens bereits recht hoch sind. Der Kontinent bzw. das Festland erwärmt sich zu diesem Zeitpunkt in der Regel sehr schnell. Da das Meer allerdings langsamer wärmer wird, kommt es zu Temperaturunterschieden zwischen Festland und Ozean – so entstehen Tiefdruckgebiete Mitte Mai.

Was bedeuten die Eisheiligen für den Garten?

Eine alte Gartenregel lautet: Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.“ Heißt also: Man soll bis zur Kalten Sophie am 15. Mai nichts in den Garten setzen, das kälteempfindlich ist. Allerdings sind die trüben Tage rund um die Eisheiligen ideal, um Topfpflanzen, nach dem Überwintern im Keller oder in der Garage, ins Freie zu stellen.