Pizza mit Wassermelone: Pizzabäcker in Neapel sorgt für Aufruhr
Die Italiener sind stolz auf ihre gastronomische Tradition. Sie bestehen darauf, die beste Küche der Welt zu haben und sie wollen diese verteidigen. Ein berühmter Pizzabäcker aus Neapel, Gino Sorbillo, Besitzer von mehreren Lokalen in Italien und im Ausland, hat sich nun viel Kritik zugezogen, weil er Pizza mit Wassermelone auf die Speisekarte genommen hat.
"Pizza mit Früchten, das ist keine Pizza mehr"
In einem auf Instagram geposteten Video kündigte Sorbillo seine neue Kreation an: Pizza mit Wassermelone und zeigte bereits die Zubereitung seiner neuen Spezialität. Schon in den vergangenen Monaten hatte er Pizza mit Ananas und mit Banane experimentiert. Seine Ankündigung löste viele kritische Reaktionen im Internet aus.
Kritiker warfen Sorbillo eine schlaue Marketingkampagne vor, andere beschuldigten ihn, die neapolitanische Tradition der Pizza zu ruinieren. "Pizza mit Früchten, das ist keine Pizza mehr", kommentierte ein empörter User auf Instagram.
Der Landwirtschaftsverband Coldiretti beklagte, dass viele italienische Rezepte im Ausland verzerrt würden, sodass das ursprüngliche Gericht nicht mehr zu erkennen sei. Als Beispiel genannt wurde das in den USA beliebte Gericht Macaroni and Cheese, also Nudeln mit Käsesoße, das nichts mit der italienischen Pasta-Tradition gemeinsam habe.
Die Pizzabäcker sind Weltkulturerbe
Das Handwerk der neapolitanischen Pizzaioli ist wegen des volkstümlichen Charakters des Produkts im Jahr 2017 von der Unesco ins Inventar des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen worden. "Pizza" ist laut einer Studie das weltweit bekannteste italienische Wort - noch vor "Spaghetti".