Gelati! Gelati!: Speiseeis in Italien um ein Drittel teurer
"Gelato", das handwerklich hergestellte Speiseeis, gehört zu Italiens Lebensstil und nationalem Kulturgut wie Pizza und Spaghetti. 40.000 Eisdielen gibt es in dem südlichen Nachbarland Österreichs.
Mit einem Gesamtumsatz von rund 3 Mrd. Euro und 170.000 Beschäftigten sind die Gelaterien ein wichtiger Wirtschaftssektor. Dennoch machen sich die Italiener Sorgen um ihr Speiseeis. Denn der Preis sei in drei Jahren um 30 Prozent gestiegen, beklagen Konsumentenschutzverbände.
Die italienische Beobachtungsstelle für die Lebensmittelbranche CRC meldet, dass die Preise des handwerklich produzierten "Gelato" in drei Jahren um 29,6 Prozent gestiegen sind - das ist fast doppelt so hoch wie die Inflationsrate, die im Dreijahreszeitraum 2021-2023 bei 15,7 Prozent lag.
Kleiner Eisbecher in Rom kostet mittlerweile fünf Euro
Der Preis für handwerklich hergestelltes Speiseeis liegt bei 28 Euro pro Kilogramm. In Roms Stadtzentrum, in den kleinen Gassen unweit des Trevi-Brunnens, kostet ein kleiner Eisbecher inzwischen schon 5 Euro.
Auch die Preise für das industriell hergestellte Eis, das man in jedem Supermarkt bekommt, sei weit über die Inflationsrate hinaus teurer geworden, beklagten die Konsumentenschutzverbände. So muss man dafür in Italien 5,86 Euro pro Kilo zahlen, 2021 waren es noch 4,52 Euro.
Der starke Anstieg der Speiseeispreise sei nur zum Teil auf die Teuerung von Rohstoffen, von Kakao über Milch bis Zucker, zurückzuführen. Auch die Energiepreise und die hohen Mieten für Eislokale in den Stadtzentren würden eine Rolle spielen.
Hohe Preise dürften Nachfrage keinen Abbruch tun
"In Roms Stadtzentrum zahlen einige Geschäfte in den besten Lagen bis zu 35.000 Euro monatlich Miete. Das ist enorm, natürlich belastet das den Endpreis des Produkts Gelato", meinte Claudio Pica, Präsident des italienischen Verbands der Eishersteller.
Die hohen Preise dürften jedoch nicht zu einem Rückgang der Nachfrage führen. In diesem Sommer wird mit einem Konsumanstieg von sechs Prozent gerechnet, mit Spitzenwerten von 12 Prozent in den Kunststädten, erklärte CRC-Sprecher Furio Truzzi. Dies sei auch der starken Nachfrage seitens ausländischer Touristen zu verdanken.