Der Schutzengel der Kängurus
Crocodile Dundee und "Krokodiljäger" Steve Irwin waren gestern. Australien hat einen neuen Star aus dem Outback: Chris "Brolga" Barnes, Retter von verwaisten Baby-Kängurus. Nach einer überaus erfolgreichen TV-Dokumentation des britischen Senders BBC über Barnes und sein Eigenbau-Tierheim im australischen Busch droht sein beschauliches und einsames Leben allerdings aus den Fugen zu geraten.
Waisen-Retter
Alles begann, als er ein winziges Jungtier rettete. Vögel hatten bereits am Beutel seiner toten Mutter gepickt, das Junge drohte, lebendig gefressen zu werden. Das Muttertier war überfahren worden. Es sei zwar nicht mit Absicht gewesen, aber Menschen seien dafür verantwortlich gewesen, meint Brolga. "Also habe ich beschlossen, zu helfen, wo ich kann." In derselben Woche noch gab er seinen Job als Reiseführer auf und widmete sich ganz der Känguru-Rettung.
Putzen als Finanzierung
Um etwa 25 Kängurus, darunter fünf Babys, kümmert er sich auf dem 36 Hektar großen Areal. Zehn freiwillige Helfer unterstützen ihn bei der Pflege der Jungtiere. Die Kleinen werden alle vier Stunden mit laktosefreier Milch gefüttert. Wenn sie groß genug sind, müssen sie wieder in den Busch zurückkehren. Er wolle die Tiere nicht vermenschlichen, sagt Barns. "Ich versuche den menschlichen Kontakt gering zu halten. Das Ziel ist, sie wieder auszuwildern." Tiere, die besonders schwer verletzt wurden und in freier Wildbahn nicht überleben können, dürfen bleiben.
TV-Star
Barnes bevorzugt einen sanfteren Umgang mit seinen Schützlingen und trifft damit auf viel Sympathie. Täglich trudeln nun Dutzende Fan-E-Mails bei Brolga ein. Manche bieten finanzielle Unterstützung an, andere wollen mit anpacken. Auch Heiratsanträge gab es schon. Der Ruhm habe ihn nicht verändert, meint er. "Man kann einen Mann aus dem Busch holen, aber den Busch niemals aus dem Mann."
Mehr Infos über Barnes' Känguru-Heim gibt's hier.