Sechs einfache Aktivitäten, mit denen Sie die Klimakrise verändern können
Geht es um die Klimakrise, wird oft vorgebracht, dass Einzelne wenig ausrichten können, um Veränderungen zu bewirken. Eine aktuelle Untersuchung der Universität Leeds gemeinsam mit dem globalen Ingenieurbüro Arup und der C40-Gruppe der Weltstädte, ein Zusammenschluss von 97 Großstädten zur Bewältigung der Klimakrise, identifizierte nun jedoch sechs einfache Aktivitäten, die Einzelne setzen können, um den Klimawandel zu beeinflussen.
Es handelt sich dabei um Änderungen des Lebensstils, die hauptsächlich darauf abzielen, übermäßigen Konsum einzudämmen. Laut Studie könnte die Erfüllung der sechs Aktivitäten ein Viertel der Emissionsreduktionen ausmachen, die erforderlich sind, um die globale Erwärmung um 1,5 Grad Celsius zu reduzieren.
Einzelpersonen machen Unterschied
Im Rahmen einer Kampagne sollen Menschen aus wohlhabenden Ländern davon überzeugt werden, ihr Leben angelehnt an die sechs Punkte zu ändern. Tom Baily, Mitbegründer der Kampagne, sagte gegenüber dem Guardian: "Dies beendet ein für alle Mal die Debatte darüber, ob die Bürger eine Rolle beim Schutz unserer Erde spielen können. Wir haben keine Zeit, darauf zu warten, dass eine Gruppe handelt, wir brauchen jetzt alle Aktionen von allen Akteuren."
Die Welt erreiche den Rand des ökologischen Zusammenbruchs und brauche im nächsten Jahrzehnt eine Alternative zur "universellen Konsumgesellschaft". "Unsere Analyse zeigt deutlich, dass Einzelpersonen und Gemeinschaften einen großen Unterschied machen können."
Die sechs Aktivitäten im Detail
- Ernähren Sie sich weitgehend pflanzlich mit gesunden Portionen ohne Verschwendung.
- Kaufen Sie nicht mehr als drei neue Kleidungsstücke pro Jahr.
- Nutzen Sie Elektroprodukte mindestens sieben Jahre.
- Machen Sie höchstens alle drei Jahre einen Kurzstreckenflug und alle acht Jahre einen Langstreckenflug.
- Lösen Sie sich von privaten Kraftfahrzeugen, wenn Sie können. Wenn nicht, behalten Sie Ihr Fahrzeug möglichst lange.
- Machen Sie mindestens eine Lebensveränderung, um das System anzustoßen, wie z.B. den Wechsel zu einer grünen Energiequelle oder die Isolierung Ihres Hauses.
Einige der Maßnahme, die in der Kampagne gefordert werden, hängen auch von systemischen Veränderungen ab. Ein Beispiel sind die Kosten für Bahnfahrkarten – sind sie teurer als ein Kurzstreckenflug, werden sich Einzelne kaum für den Zug statt für die Bahn entscheiden. Öffentliche Verkehrsmittel können teilweise teuer oder nicht vorhanden sein, sodass vielen Menschen keine andere Wahl bleibt, als ihr Auto zu benutzen. Dennoch könne schon ein kleiner Anfang eine große Wirkung haben. "Es geht nicht um ein 'zurück in die Steinzeit', es geht darum, ein Gleichgeweicht zu finden. Weniger Konsum in relativ reichen westlichen Ländern kann mehr Kreativität und Beziehungen bedeuten. Lebe für Freude, nicht für Sachen“, sagt Kampagnenmitbegründer Baily.