Leben/Gesellschaft

Fitnesstrend: Ist Pilates das neue Yoga?

Eine Yogamatte findet man heute in den meisten Haushalten. Die indische Lehre hat sich längst einen festen Platz in unserer Gesellschaft gesichert. Häufig wird sie in einem Atemzug mit Pilates genannt. Verwechseln sollte man die beiden Sportarten jedoch nicht.

Der wohl größte Unterschied zwischen Yoga und Pilates ist die Bedeutung, die Körper und Geist jeweils haben. Das mehrere tausend Jahre alte Yoga zielt auf eine Einheit zwischen beiden ab. Bei Pilates steht in erster Linie der Körper im Fokus. Auch Atmung und Ausführung unterscheiden sich: So werden Übungen bei Yoga in der Regel länger gehalten und bei Pilates öfter wiederholt. 

Schweißtreibend

Im Vergleich zu Yoga steckt Pilates außerdem noch in den Kinderschuhen. Größere Aufmerksamkeit erhielt der Sport erstmals in den späten 90er-Jahren als prominente Anhänger wie Madonna und Uma Thurman seine Vorteile anpriesen. Über die Jahre nahm er an Popularität zu, bis ihm schließlich Fitnesstrends wie hochintensive Spinning-Kursen und Bootcamps den Rang abliefen.

Als in der Pandemie die Fitnessstudios geschlossen blieben, verlagerten sich die jedoch die Prioritäten. Nicht nur der Körper sollte gekräftigt, auch der Geist beruhigt werden. Statt schweißtreibender Fitnessroutinen suchten viele eine sanftere Alternative - und fanden sie zu Hause auf der Matte oder nach dem Lockdown im Pilates-Studio.

Anhängerinnen schwören auf auf das Widerstandstraining mit dem geringen Gewicht, das insbesondere wichtige Muskeln um die Wirbelsäule, den Beckenboden und Bauch stärken soll. Inzwischen gibt es Pilates als breite Palette: Einzelunterricht oder Gruppentrainings auf der Matte, einem Stuhl oder mit speziellen Geräten wie Widerstandsringen oder Reformern.

Stählerne Bauchmuskeln

Wie viele Menschen den Sport heute weltweit tatsächlich ausüben, ist nicht erfasst. Einen Hinweis liefert jedoch die International Health, Racquet & Sportsclub Association (IHRSA). Diese stuft es als die beliebteste Fitnessaktivität für Frauen ein.

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Wer Sorge hat, dabei zu wenig zu schwitzen, sei beruhigt. Unter richtiger Anleitung können Pilates-Übungen genauso fordernd und effektiv sein wie eine Einheit Functional Training oder HIIT (High Intensity Interval Training). Denn Pilates kombiniert neben Dehnübungen ein Ganzkörpertraining mit Übungen wie Unterarm- oder Seitstütz, Standwaage und Beckenheben. 

Wohl mit ein Grund, warum der Sport auch bei Stars und Sternchen beliebter ist denn je. Kendall Jenner, Cara Delevingne oder Ariana Grande wurden bereits unzählige Male beim Verlassen ihres Lieblings-Pilates-Studius in West Hollywood abgelichtet.

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Model Lori Harvey und Sängerin Normani Kordei (Fifth Harmony) zeigten sich auf der diesjährigen Met Gala in Cut-out-Kleidern, die ihre definierten Bauchmuskeln betonten. Zu verdanken hätten sie diese ihren Pilates-Stunden, betonten sie noch bei Interviews auf dem roten Teppich.

Ein Astralkörper muss es zwar nicht gleich für jedermann sein. Spaß scheint der Sport jedoch zumindest einigen zu machen.