Leben/Essen & Trinken

Ohne Herd kochen: Feuerwehr schreibt Kochbuch für Betrunkene

Nach übermäßigem Alkoholgenuss oder Drogenkonsum bekommen viele Menschen Heißhunger - sind aber nicht unbedingt in der Lage, Herd und Ofen sicher zu bedienen. Aus der leidvollen Erfahrung mit solchen Fällen hat die neuseeländische Feuerwehr ein Kochbuch zusammengestellt mit "Rezepten, wenn man betrunken oder high ist". Die Grundidee des Online-Kochbuchs ist, von angeheiterten Freizeitköchen verursachte Küchenbrände zu vermeiden.

Schließlich kommt es immer wieder vor, dass Menschen, die nicht ganz klar im Kopf sind, die Herdplatte oder den Ofen eingeschalten lassen und dadurch gefährliche Brände auslösen. Laut Feuerwehr werden in Neuseeland pro Jahr mehr als 4.100 Hausbrände und damit mehr als ein Viertel aller Hausbrände insgesamt durch Unachtsamkeit beim Kochen ausgelöst. In rund der Hälfte dieser gut 4.100 Fälle sind laut Feuerwehr wiederum Alkohol oder Drogen im Spiel.

"Bleib vom Herd"

"Bleib' vom Herd weg, wenn Du betrunken bist", lautet daher der Appell der Feuerwehr-Kampagne. Das Kochbuch verweist sogleich auf Mahlzeiten, die mit Toaster, Heißluftfritteuse, Wasserkocher oder Mikrowelle zuzubereiten sind - allesamt Geräte mit Zeitschaltuhren.

Die ernste Botschaft wird in dem Kochbuch mit viel Humor rübergebracht, und so stellt sich bei manchem Rezept die Frage, ob es ganz ernst gemeint ist, etwa bei jenem für "Toast-Sandwich": "Tu eine Scheibe Brot in den Toaster. Toaste sie", lautet die simple Anleitung. Nachdem die getoastete Brotscheibe mit Butter bestrichen ist, soll sie dann zwischen zwei ungetoastete Scheiben Weißbrot gelegt werden. "Nun nimm das Brot-Toast-Brot in deine feuchten Griffel. Gut." Auch ein Sandwich mit Hühner-Nuggets aus der Fritteuse und Nudelsuppe, für die nur ein Wasserkocher gebraucht wird, finden sich in dem Kochbuch.

Alle Inhalte anzeigen

Satt werden, wenn man betrunken ist

Zusammengestellt hat die Rezepte Jamie Robert Johnston. "Ich habe meine frühe College-Zeit als Inspiration genommen mit Essen, das den Magen füllt, wenn man ein bisschen beschwipst ist", sagte der Koch aus Auckland der Nachrichtenagentur AFP.

Zu der Kampagne der neuseeländischen Feuerwehr gehören auch Videos, die in Online-Netzwerken verbreitet werden. Darin sind verschiedene offenbar betrunkene Leute zu sehen, die die Rezepte ausprobieren. Dabei wird viel gelacht. Eine der Testpersonen hat schon Probleme damit, eine Toastscheibe mit Butter zu bestreichen.

"Das sind echte Menschen, die nachts aus waren", sagt Adrian Nacey von der neuseeländischen Feuerwehr. Sie hatten sich demnach vorab bereit erklärt, bei der Aktion in einer Test-Küche in Auckland mitzumachen, und wurden dafür bezahlt.