Das neue Waldbier schmeckt nach Tanne und Vogelbeere
Mit der neuen Waldbier-Edition 2023 rücken die Österreichischen Bundesforste und Braumeister Axel Kiesbye das Ausseerland im steirischen Salzkammergut in den Mittelpunkt. "Die Hauptzutaten des heurigen Waldbieres stammen von der Tanne und dem Baum des Jahres 2023, der Eberesche, im Volksmund auch besser bekannt als Vogelbeere", zeigt sich Andreas Gruber von den Österreichischen Bundesforste begeistert.
Das heurige Waldbier wird von karamellig-waldhonigartigen Noten geprägt sein. "Hinzu kommen die harzigen, leicht marzipanartigen Nuancen der Maiwipferl und die charakteristische Aromatik und Herbe der Vogelbeere", erläutert Kiesbye.
Ätherische Öle aus den jungen Tannentrieben
Anlässlich des "Internationalen Jahres des Waldes" brachten die Österreichischen Bundesforste 2011 das erste Waldbier heraus. 2021 startete ein neuer Zyklus, bei dem der Fokus auf Herkunft und Waldlebensräume gerichtet wurde.
Sowohl die Tanne als auch die Eberesche sind zwei Baumarten der Region, die dem Klimawandel und den Veränderungen in den Wäldern trotzen. Die tiefreichenden Pfahlwurzeln der Tanne sind fest im Boden verankert, machen diese sturmfester und versorgen sie auch bei Trockenheit länger mit Nährstoffen als beispielsweise die Fichte.
Die Ernte von 30 Kilogramm junger Tannentriebe – auch Maitriebe genannt - fand von Hand in einem Altausseer Mischwald im Frühling statt. "Nur wenige Stunden nach der Ernte wurden die frischen Tannenwipfel zum heurigen Waldbiersud der heißen Bier-Würze zugesetzt und so die wertvollen ätherischen Öle herausgelöst", berichtet Kreativbrauer Kiesbye.
Die frischen Tannentriebe enthalten besonders viele Nährstoffe und sind stark aromatisch, deshalb werden sie traditionell für die Herstellung unterschiedlicher Lebensmittel wie etwa Sirup oder Honig verwendet. Das Öl aus den Nadeln soll unter anderem auch gegen Husten und Heiserkeit wirken.
Vogelbeeren sind reich an Vitamin C
Anschließend wurden die aromatischen Früchte der Vogelbeere, die bereits im vergangenen Herbst geerntet wurden, zerkleinert und mit Bierbrand versetzt. Während der geschmacklichen Reifung des Waldbiers wurden die roten Früchtchen vom Brauer hinzugefügt.
Die weiße, intensiv duftende Blüte der Eberesche bzw. Vogelbeere hat ihre Blütezeit im Mai. Im Hochsommer bildet der Baum in großer Masse feuerrote Beeren, die ab Ende August bis in den Oktober hinein reif sind. An den schmackhaften Früchten laben sich Vögel, aber auch Bären, Füchse, Dachse und Nagetiere. Übrigens ist die Eberesche auch Baum des Jahres 2023: "Sie ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Baumart und zeichnet sich beispielsweise durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit aus“, so Gruber.
In der Naturheilkunde finden nicht nur die Vitamin C-reichen Früchte Verwendung, auch die Blätter und Blüten werden eingesetzt. Beliebte Produkte aus Vogelbeeren sind Tee, Marmelade, getrocknete Früchte und vor allem der Vogelbeerschnaps.
"Die geschmackliche Vielfalt des heurigen Waldbiers versinnbildlicht den bunten Mischwald im Ausseerland", freut sich Gruber.
Info: Waldbier-Edition 2023 "Ausseer Mischwald", limitierte Auflage ab Oktober 2023 im Fachhandel erhältlich