Was jetzt im Garten alles zu tun ist
Von Ute Brühl
Der Oktober hat uns einen schönen Altweibersommer beschert und lässt uns vergessen, dass ein Kälteeinbruch jederzeit kommen kann. Doch Hobbygärtner sollten gerüstet sein. Der KURIER hat Profis gefragt, welche Arbeiten jetzt anstehen.
- Blumen- und Gemüsezwiebeln Dahlien oder Gladiolen sind nicht winterhart. Marianne Ganger von der gleichnamigen Gärtnerei in Wien-Donaustadt rät deshalb, "die Zwiebeln, die sich im Sommer meist vermehrt haben, auszugraben, in Papier zu wickeln, und sie in einem alten Keller zu lagern bzw. sie in Sand eingeschlagen an einen kühlen Ort zu stellen." Blumenzwiebeln von Tulpen, Krokussen oder Narzissen die im Frühjahr blühen, kann man jetzt noch aussetzen. "Wer im Frühjahr einen Jungknoblauch ernten will, sollte ihn jetzt ausbringen."
- Wintersalate Für unsere Großeltern war es noch selbstverständlich, dass sie den Garten im Winter nutzten. Besonders der Vogerlsalat war ein beliebter Vitaminlieferant. "Am besten gedeiht er, wenn man ihn in einem geschützten Hochbeet aussät", weiß Ganger. Ab September kann man auch Asia-Salate ausbringen, die den ganzen Winter über geerntet werden können. "Selbst Spinat kann man noch aussäen, er treibt immer wieder aus. Am besten deckt man ihn bei Kälte mit einem Vlies ab."
- Einwintern Wurzelgemüse wie Karotten, gelbe Rüben oder Sellerie kann man jetzt mit dem Grün ernten und in Sand einlagern.
- Kübelpflanzen Diese sollte man spätestens jetzt hereinholen – und nicht erst warten, bis es knapp über null Grad hat. Darauf weist Franz Pratel von der Gärtnerei Starkl hin: "Sie sollten an einem kühlen, aber hellen Ort überwintern. Direkte Sonneneinstrahlung mögen die Pflanzen nicht. Am wohlsten fühlen sich die meisten bei einer Temperatur zwischen 5 und 10 C, wegen der Winterruhe sollten es auf keinen Fall mehr als 15 Grad sein." Marianne Ganger rät, Pflanzen wie den Oleander im Herbst und dann wieder im Frühling um etwa ein Drittel zurückzuschneiden. Wer keine kühle Garage oder Keller hat, der kann die Töpfe auch bei Gärtnern abgeben, die diese professionell pflegen und so über die kalte Jahreszeit bringen.
- Gießen Für Kübelpflanzen sowie für die Pflanzen im Garten gilt: Ans Gießen denken. "Das wird besonders dann vergessen, wenn z. B. die Rosen am Stamm eingepackt werden. Dabei stärkt die Feuchtigkeit die Pflanzen, und schützt sie, wenn es frostig wird", sagt Ganger.
- Anhäufeln Wer ans Gießen denkt, kann frostempfindliche Pflanzen wie Rosen, Hortensien oder Ziersträucher anhäufeln – heißt am Boden mit Reisig, Laub oder Torf bedecken. "Auch Stauden schadet es nicht, wenn sie unter einer Laub- oder Mulchschicht liegen. Zuvor sollten sie komplett zurückgeschnitten werden", meint Pratel. Für Gräser hat der Gartenexperte einen weiteren Tipp: "Lampenputzer- oder Pampasgras kann man zusammenbinden und mit Reisig abdecken. Das gleiche gilt für den Bambus."
- Zurückschneiden Leiden Rosen und andere Sträucher an Pilzbefall oder haben sie eine Krankheit, so sollten die Äste zurückgeschnitten werden. Pratel: "Achten Sie darauf, dass sämtliche befallene Blätter beseitigt werden und werfen Sie diese keinesfalls in den Kompost. Sonst haben Sie im kommenden Frühjahr dasselbe Problem wieder."
- Gründünger Wer im Frühjahr Gemüse aussähen oder -setzen will, der kann jetzt noch Gründünger aussäen, um so den Boden vorzubereiten. Im Frühjahr wird das Grün dann umgegraben und bietet dem Gemüse genügend Nährstoffe."
- Rasen Für ein kräftiges Grün im kommenden Jahr, sollte der Rasen vor dem Frost auf fünf Zentimeter zurückgeschnitten werden: "Und im Herbst vom Laub befreit werden", sagt Franz Pratel. Düngen sollte man jetzt nicht mehr: "Wo nötig, kann man die Pflanzen mit Kaliumdünger versorgen, damit sie den Frost und die Kälte im Winter besser überstehen."
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