Leben/Gesellschaft

Bisher bester bewohnbarer Planet entdeckt

Ein internationales Forscherteam hat den bisher besten Kandidaten für bewohnbare Planeten entdeckt. Der Planet mit der Bezeichnung GJ 667Cc liegt genau in der so genannten "habitablen Zone" um den Stern GJ 667C. In der "habitablen Zone" herrschen die richtigen Bedingungen, um Wasser dauerhaft in flüssiger Form vorzufinden. Das Beste an dem neuen Fund: Der Planet befindet sich 22 Lichtjahre von der Erde entfernt, einer astronomisch relativ geringen Distanz.

4,5-Mal so schwer wie die Erde

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GJ667Cc hat die 4,5-fache Masse der Erde. Er umkreist einen Stern, der nur ein Drittel der Größe der Sonne besitzt und als "Klasse M-Zwerg" beschrieben wird. Der Stern ist Teil eines Dreifach-Sternsystems. Die zwei weiteren Sterne sind relativ weit entfernt, "aber sie würden ziemlich nett am Himmel aussehen", erklärt Studien-Teilnehmer Steven Vogt der Webseite Scientific American. Der Planet erhält ca. 90 Prozent des Lichtes, das die Erde von seiner Sonne erhält. Allerdings wird ein größerer Teil des Lichtes im Infrarot-Spektrum übertragen, was die Energie-Aufnahme des Planeten erhöht. In Summe sollte der Planet etwa dieselbe Energie-Menge wie die Erde aufnehmen.

Mangel an Metallen

Auffällig ist der Mangel an Metallen in dem erforschten Sternensystem, einem üblichen Bestandteil von Planeten. "Wir haben nicht wirklich erwartet, dort bewohnbare Planeten vorzufinden", meint Vogt. Der Umstand gebe jedoch Hoffnung, weitere bewohnbare Planeten in einer größeren Vielfalt von Umgebungen, als bisher angenommen, aufzufinden: "Die Entdeckung dieses Planeten, so nahe und so bald, impliziert, dass unsere Galaxie nur so strotzt vor Milliarden potentiell bewohnbarer, felsiger Planeten."

GJ667Cc hat übrigens zumindest einen Nachbar-Planeten. GJ667Cb benötigt nur 7,2 Tage für eine Stern-Umrundung und ist zu heiß, um Wasser darauf vorzufinden.

"Vielleicht sogar Leben, wie wir es kennen"

Die Studie wurde von Guillem Anglada-Escude und Paul Butler von der Carnegie Institution for Science in Washington angeführt und soll demnächst vom Fachmagazin "Astrophysical Journal Letters" veröffentlicht werden. Als Grundlage dienten öffentliche Daten der Europäischen Südsternwarte kombiniert mit Beobachtungen des W.M. Keck Observatory in Hawaii, dem Carnegie Planet Finger Spektrographen und dem Magellan II Teleskop in Chile. Die wichtigste Aussage des Forschungsberichts fasst Studienleiter Anglada-Escude so zusammen: "Dieser Planet ist der der neue beste Kandidat dafür, flüssiges Wasser und vielleicht sogar Leben, wie wir es kennen, zu unterstützen."

Um das Vorhandensein von Wasser oder gar einer Atmosphäre zu bestätigen, ist allerdings noch einiges an weiterführender Forschungstätigkeit notwendig.