"ZiB2": Varga und Thür ante portas
Von Christoph Silber
Am Mittwoch kommt es, so wollen es die ORF-internen Regularien, zum nächsten Akt für die Nachbesetzung des Sendungsverantwortlichen der „ ZiB2“. Da geht am Küniglberg das Bewerber-Hearing über die Bühne. Dabei wird aber lediglich bewertet, ob jemand geeignet ist oder nicht. Ein Reihung findet nicht statt.
Für die vakante Position wird Christoph Varga favorisiert. Der 49-Jährige ist der bisherige Leiter des Wirtschaftsressorts – mit seinem Wechsel von dort würden die Rochaden in der ORF-TV-Information weitergehen.
Zu den weiteren Bewerbern gehören dem Vernehmen nach Matthias Schmelzer, der bei „ZiB2“ bereits als Sendungsplaner tätig ist, die vielfach ausgezeichnete Redakteurin und Aufdecker-Journalistin Ulla Kramar-Schmidt sowie Ex-„ZiB2“-Redakteurin und frühere stv. Chefredakteurin von News, Julia Ortner.
Hochkaräter
Das eigentlich Überraschende an dieser hochkarätigen Riege: Keinem wird ORF-intern nachgesagt, besonders in der Gnade der Regierungsparteien zu stehen. Die Neubesetzung ist notwendig, weil der bisherige Chef, Wolfgang Wagner, zum „Report“ gewechselt ist.
Nach dem Hearing werden die Bewerber übrigens auch noch in einer Redakteursversammlung Rede und Antwort stehen müssen.
Am Ende steht eine Abstimmung. Eine für Freitag – am Tag nach dem Stiftungsrat – kolportierte Bestellung durch ORF-Chef Alexander Wrabetz geht sich damit jedenfalls nicht aus.
Im Zusammenhang mit der „ZiB2“ wird auch kräftig über mögliche neue Moderatoren spekuliert – die sind allein deswegen notwendig, wenn, wie vom KURIER berichtet, die zweitwichtigste Info-Sendung des ORF auch am Wochenende gesendet werden soll, so sich das budgetär doch ausgeht.
Dem Vernehmen nach laufen dazu weiterhin die Gespräche mit ROMY-Preisträger Martin Thür, zuvor bei ATV und derzeit beim Red-Bull-Ableger „Addendum“ tätig. Der 36-Jährige soll jedenfalls als Redakteur zum ORF wechseln und in der Folge auch moderieren.
Zum Gerücht, wonach auch Varga auf den Schirme dränge, wird im ORF auf die seit Jahrzehnten gültige und vom damaligen Chef Gerhard Zeiler ausgegebene Regel verwiesen, dass ein Verantwortlicher einer Sendung nicht gleichzeitig auch deren Moderator sein kann.