Kultur

Wrabetz pocht auf Alleingeschäftsführung

ORF-Chef Alexander Wrabetz tendiert für die Zukunft zu mehr "gemeinschaftlichen Entscheidungen" in der Geschäftsführung. Dass er seine Letztentscheidungsbefugnis nicht abgeben will, klingt in Wrabetz’ Worten so: "Das wird den Alleingeschäftsführer zwar nicht seiner Verantwortung entheben."

Für das ORF-Direktorium wird Wrabetz für die nächste Periode neben dem Generaldirektor fix eine Fernseh-Programm-Direktion, eine Kaufmännische Direktion sowie eine Technische Direktion vorschlagen. "Und eine vierte Direktion. Deren konkrete Ausgestaltung werde ich mir noch überlegen. Es braucht jedenfalls jemanden, der die Radio-Koordination übernimmt und die Interessen der ORF-Radios vertritt."

Ob Finanzdirektor Richard Grasl, der als möglicher Konkurrent bei der Generalswahl gilt, auch in der nächsten Geschäftsführungsperiode seinem Team angehören wird? "Aus heutiger Sicht würde ich mich freuen, wenn er im Team bleibt", so Wrabetz. "Wenn er sich bewirbt, ein anderes inhaltliches Konzept vertritt und sich nicht durchsetzt, gehe ich davon aus, dass er nicht mehr der Geschäftsführung angehört. Dann gibt es ja unüberbrückbare Auffassungen in wichtigen Fragen, und dann kann ich mir das kaum vorstellen." Die Stimmung zwischen ihm und Grasl bezeichnete er als angespannt. "Es wäre unrealistisch, wenn ich sage, da ist nichts."