Kultur

Der eine geht, der andere kommt

Dieser Tage geht Fabio Luisis Amtszeit als Chefdirigent der Wiener Symphoniker zu Ende. Er hat mit Beginn der Saison den Posten des Generalmusikdirektors am Opernhaus Zürich übernommen. An der Metropolitan Opera in New York ist Luisi bereits seit 2011 Principal Conductor und hofft, eines Tages die Nachfolge des amtierenden Chefdirigenten James Levine antreten zu können.

Dafür wird Philippe Jordan ab 2014 die musikalischen Geschicke der Wiener Symphoniker leiten. Die zeigten sich am Mittwoch im Musikverein von ihrer Schokoladenseite: Exzellente Holzbläser, allen voran die Klarinette, kerniges Blech und ein geschlossen schöner Streicherklang.

Einmal mehr hatte sich der gebürtige Genuese Luisi bei der Programmgestaltung von seiner Heimat Italien inspirieren lassen: Benjamin Brittens „Soirées musicales“ zur Eröffnung – eine entzückende fünfsätzige Suite über Arietten und Opern-Ensembles Rossinis.

Rolando Villazón

Danach gab es Oper im reduzierten Konzertformat. Vier Romanzen für Tenor und Orchester von Giuseppe Verdi in der Orchesterbearbeitung von Luciano Berio. Uraufgeführt in dieser Fassung 1990 durch Tenor-Legende José Carreras in Padua, durchlebte in Wien Publikumsliebling Rolando Villazón jene Minidramen mit der ihm eigenen Intensität.

Ob in der einsamen Kemenate sich nach Irene verzehrend, Goethe (auf Italienisch) deklamierend oder den strahlenden Mond besingend. Der mexikanische Tenor weiß sein Publikum zu bewegen. Die hohe Klangqualität der Wiener Symphoniker setzte sich auch nach der Pause fort – mit einer sehr rüstig gespielten vierten Symphonie von Johannes Brahms.

KURIER-Wertung: **** von *****