Kultur

Wie die Oscar-Nacht ohne Moderator abgelaufen ist

Zum ersten Mal seit 30 Jahren gab es bei der Oscar-Verleihung in der Nacht auf Montag im Dolby Theatre in Hollywood keinen Moderator. Ursprünglich war der US-Komiker und Schauspieler Kevin Hart gebeten worden, durch die Gala zu führen. Dieser sagte zunächst zu, dann aber doch ab. Hintergrund war die heftige Kritik an Witzen und Tweets von Hart, die viele Menschen als schwulen- und frauenfeindlich empfanden. "Ich möchte keine Ablenkung in einer Nacht sein, die von so vielen großartigen, talentierten Künstlern gefeiert werden sollte", begründete Hart seine Absage auf Twitter.

Sinkende Zuschauerzahlen

Nachdem die Suche nach einem Ersatz erfolglos blieb, entschieden die Organisatoren der Zeremonie, auf einen Moderator zu verzichten. Stattdessen sollten die Hollywood-Stars in einzelne Abschnitte der Show einführen. Dabei ist der Druck auf die Academy Motion Picture Arts and Sciences aufgrund sinkender Zuschauerzahlen groß. Zuletzt hatten nur noch 26,5 Millionen Menschen die glamouröse Gala im Fernsehen verfolgt - ein historisches Tief. Zum Vergleich: 2014 hatten noch 43 Millionen Menschen zugeschaut.

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Das Konzept sorgt für geteilte Meinungen. Die Vogue zum Beispiel schreibt, dass die Verleihung dieses Jahr von der Entscheidung, keinen Moderator einzusetzen, profitiert habe. „Die Zeremonie war sogar besser kürzer, bissiger, spaßiger und auch reflektierter bezüglich Hollywood." Im vergangenen Jahr dauerte die Gala drei Stunden und 53 Minuten, dieses Jahr waren es drei Stunden und 16 Minuten. Die erste Trophäe wurde bereits nach gut acht Minuten vergeben.

Unerwartete Eröffnung

"Anstatt einen Host zu sehen, der in den vergangenen zwei Jahren Jimmy Kimmel war, sahen die Fans eine wechselnde Besetzung von Super-Moderatoren (insbesondere welche, die nicht alle weiß oder männlich waren) von Tina Fey, Maya Rudolph, Amy Poehler, Melissa McCarthy, Brian Tyree-Henry bis hin zu Michelle Yeoh."

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Die Eröffnung der Show mit Adam Lambert und Queen sei zwar keine gewesen, die man so erwartet hätte, das Mini-Rockkonzert sei aber durchaus erfrischend gewesen, verglichen mit vorhersehbaren Monologen von Jimmy Kimmel. Der Talkmaster hatte in den vergangenen beiden Jahren den wichtigsten Filmpreis der Welt moderiert.   

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Auch beim Atlantic kann man der Entscheidung, die Zeremonie durch den nicht vorhandenen Moderator zu straffen, durchaus etwas abgewinnen. Durch den Verzicht habe es dieser aber auch an Persönlichkeit gemangelt. "Kein Moderator bedeutet keine viralen Momente, wie das Selfie von Ellen DeGeneres mit Zuseher oder Jimmy Kimmels Stunt, 'echte Leute' aus einem nahe gelegenen Theater hereinzuholen." Das Oscar-Selfie von Ellen DeGeneres im Jahr 2014 wurde damals zum meistgeteilten Foto überhaupt.

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Die moderatorenlose Show sei aber auch ein Zeichen der institutionellen Macht der Zeremonie. "Nehmen Sie einen Host aus den Oscars heraus und es stellt sich heraus — es sind immer noch die Oscars."

Die Tops und Flops vom roten Teppich:

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