Kultur

Volksoper 2019/20: Eine Palette von Klassikern und Raritäten

Volksoper Wien. Neun Premieren, sechs Wiederaufnahmen und ein gut funktionierendes Repertoire – die Volksoper ist für die Spielzeit 2019/2020 bestens gerüstet. Zum Auftakt am 1. September blickt man aber – neben dem traditionellen Volksopernfest – auch zurück. „Die Dagi wird am 26. August 80 Jahre jung“, betonte Direktor Robert Meyer bei der Spielplanpräsentation. Und dieser runde Geburtstag soll mit einer „Hommage an Dagmar Koller“ entsprechend gefeiert werden. So wird Chefdramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz mit der Jubilarin plaudern, dazu gibt es historische Einspielungen aus Kollers Schaffen und Live-Darbietungen des Ensembles. Meyer: „Ich wurde zu einer Szene aus dem , Mann von La Mancha’ verdonnert.“

Cabaret

Mit einem Musical startet am 14. September dann auch der Premieren-Reigen. Erstmals zeigt das Haus am Gürtel den Klassiker „Cabaret“ aus der Feder von John Kander und Fred Ebb. Gil Mehmert führt Regie; als Sally Bowles ist Bettina Mönch zu erleben. Halbszenisch kommt aus dem Bereich Musical am 1. Dezember Alan J. Lerners und Frederick Loewes „Brigadoon“ mit Sarah Schütz, Rebecca Nelsen und Ben Connor.

Den 200. Geburtstag von Jacques Offenbach (heuer im Juni) begeht das Haus mit dessen Zauberoper „König Karotte“, die in der Regie von Matthias Davids bereits an der Staatsoper Hannover zu sehen war und von Publikum wie Kritik hymnisch bejubelt wurde. Die zweite Premiere im Fach der „leichten Muse“ gilt dem „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß. Hier ist Erfolgsregisseur Peter Lund gefordert, die Kriegsverherrlichungsproblematik (Meyer: „Das geht heute nicht mehr“) szenisch zu lösen.

Große Oper (in deutscher Sprache) hält dann mit Modest Mussorgskys „Boris Godunow“ Einzug am Gürtel. Für die Inszenierung konnte Starregisseur Peter Konwitschny gewonnen werden. Als „Familienoper“ ist hingegen „Das Gespenst von Canterville“ des deutschen Komponisten Marius Felix Lange angelegt. Philipp M. Krenn führt Regie; das Gespenst gibt übrigens Morten Frank Larsen.

Kasino

In die vierte Runde geht die Bespielung des Kasinos am Schwarzenbergplatz, wo Tod Machovers 2018 in Boston uraufgeführte Kammeroper „Schoenberg in Hollywood“ gezeigt wird. Den berühmten Komponisten Arnold Schönberg verkörpert Marco Di Sapia. Robert Meyer über das Kasino: „Ich hoffe, wir dürfen diesen Ort auch in den Folgejahren bespielen.“

Abschied nehmen heißt es allerdings vom Chef des Staatsballetts Manuel Legris. Seine Compagnie ist an der Volksoper mit „La Piaf“ – einer Hommage an die große Edith Piaf in der Choreografie von Mauro Bigonzetti – sowie mit dem dreiteiligen Abend „Appassionato – Bach und Vivaldi“ vertreten.

Die Auslastung ist gestiegen und liegt derzeit bei etwa 81 Prozent.