Kultur

Ein unaufgeregtes, souveränes Jubiläumsfest

Keine glanzvolle Gala mit internationalen Top-Solisten und bekannten Arien oder Duetten, sondern ein unaufgeregtes Konzert des Staatsopernorchesters unter Dirigent Daniele Gatti und mit dem Chor des Hauses als vokale Verstärkung.

Auf dem Programm: Auszüge aus bekannten und unbekannteren Opern, die vor allem dem (sehr philharmonisch besetzten Orchester) Gelegenheit boten, zu brillieren. Denn Daniele Gatti ist ein versierter Verdi-Dirigent, der jede Gefahr von Umtata,-oder Schrumm-Schrumm-Musik im Ansatz erstickt, der Verdis melodische Bögen und kompositorische Feinheiten gut auszukosten weiß. Auch weil viele Musiker des Orchester – etwa Klarinettist Ernst Ottensamer– solistisch zu glänzen wussten.

Die „Sinfonia“ aus „Luisa Miller“, zwei Stücke aus „I Lombardi alla prima crociata“, dazu „Macbeth“, „Don Carlo“, die „Sinfonia“ zur „Sizilianischen Vesper“, die effektvollen „Danze“ aus „Otello“ und natürlich das wohl unvermeidliche „Va’, pensiero“ aus „Nabucco“ – Giuseppe Verdi wurde am Ring vor allem als (fabelhafter) Symphoniker und Chor-Komponist gewürdigt.

Das Orchester, der sichere Chor (Einstudierung: Thomas Lang) der Wiener Staatsoper und Maestro Gatti nahmen ihren Verdi immer ernst. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

KURIER-Wertung: