Kultur

Spanischer Fotograf Meneses gestorben

Der spanische Journalist Enrique Meneses, der Fidel Castro und Che Guevara als erster Fotoreporter während ihres Guerillakampfs Ende der 1950er Jahre begleitete, ist tot. Wie seine langjährige Freundin Annick Duval der Nachrichtenagentur AFP am Montag sagte, starb er am Sonntag im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in einem Madrider Krankenhaus.

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Meneses' Fotos von Castro und Che Guevara in der kubanischen Sierra Maestra zierten die Titelseite des französischen Magazins "Paris Match" und wurden zu Sinnbildern des Aufstands gegen den Diktator Fulgencio Batista. Die Aufnahmen der wegen ihrer Bärte "Barbudos" genannten jungen Rebellen auf Pferden, Zigarre rauchend zwischen zwei Scharmützeln, machten Meneses und die 1959 siegreiche kubanische Revolution weltbekannt.

Bei seiner Rückkehr aus den Bergen nach vier Monaten an der Seite der Guerillakämpfer nahm die Batista-Polizei den Spanier fest und steckte ihn acht Tage lang ins Gefängnis. Doch Duval zufolge hatte er seine Negative einem Mädchen mitgegeben, die sie in ihrem Unterrock nach Miami schmuggelte, von wo aus sie nach Paris gelangten.

Meneses berichtete AFP seinerzeit, dass er im Gefängnis geschlagen und dann aus Kuba ausgewiesen wurde, in das er nie mehr zurückkehrte. In den sieben Jahrzehnten seiner Karriere berichtete er unter anderem über die Suez-Krise und den Bosnien-Krieg. Zugleich gründete und betreute er Zeitschriften und Sendungen. "Er war ein außergewöhnlicher Fotojournalist, aber nicht nur das. Er war in jeder Hinsicht ein großer Journalist", sagte Duval.