Kultur

Sommer mit Matisse

Es ist nicht unbedingt so, dass man einen Vorwand braucht, um nach Südfrankreich zu fahren. Jetzt gibt es zwei gute Gründe mehr, um die Côte d'Azur zu besuchen.

Alle Inhalte anzeigen
Am Donnerstag sperrte, nach zweijährigem Umbau, dasRenoir-Museum in Cagnes-sur-Merwieder auf. Das Museum, das auf den Hügeln der Stadt zwischen Cannes und Nizza liegt, wurde für mehr als zwei Millionen Euro einem umfassenden Lifting unterzogen. „Es wurde erweitert und so hergerichtet, wie es war, als Renoir darin lebte und arbeitete“, sagt die Leiterin Cecile Bertran. Renoir zog 1908 ins Haus ein und ließ sich im Erdgeschoß ein Atelier einrichten, das dank der Umbauarbeiten zugänglich ist.

Das Glück

Auch was dieser Künstler sagte, kann man nachvollziehen: „Als ich mir bewusst wurde, dass ich jeden Morgen dieses Licht wiedersehen werde, konnte ich nicht an mein Glück glauben. Ich beschloss, Nizza nicht mehr zu verlassen“, erklärte Henri Matisse einst. Der Maler und Bildhauer hielt sich an seinen Vorsatz, verbrachte einen Großteil seines weiteren Lebens in der südfranzösischen Stadt und hat dort den Großteil seiner Werke geschaffen.

1954 wurde das Matisse-Museum eröffnet. Zum 50. Geburtstag der Villa, die eine der bedeutendsten Sammlungen des Künstlers beherbergt, feiert Nizza „Un été pour Matisse“, den Matisse-Sommer: acht Ausstellungen, die seinen Einfluss und sein Universum zeigen.

Matisse. Die Musik am Werk“ heißt die Schau, die ihm das Musée Matisse widmet. Denn wäre Matisse kein Maler geworden, hätte er Musik gemacht. „Les années Jazz“ im Palais Lascaris erinnert daran, dass Matisse nicht nur ein Faible für Klassik hatte. Während er malte, hörte er vor allem Jazz. „Bonjour Monsieur Matisse!“ im Museum für moderne Kunst MAMAC zeigt den Einfluss von Matisse auf nachfolgende Künstler wie Niki de Saint Phalle oder Jean-Michel Basquiat. Das Museum für Schöne Künste illustriert, wie sehr sich Matisse vom Symbolisten Gustave Moreau (1826– 1898) inspirieren ließ.