Kultur

Renaud Capuçon geigt im Musikverein

Am Donnerstag, spielt der französische Geiger im Wiener Musikverein. Gemeinsam mit seinem Bruder Gautier am Cello, Gérard Caussé an der Viola und Michel Dalberto am Klavier widmet sich Capuçon Werken von Brahms und Fauré. "Solche Abende sind aufgrund ihrer musikalischen Intimität besonders wertvoll" sagt der Virtuose. Und weiter: "Ich bin den letzten Jahren reifer geworden, sehe viele Dinge in der Musik jetzt anders", meint Capuçon, der schon als Jugendlicher von Erfolg zu Erfolg eilte.

Premiere

Inzwischen sucht der 36-Jährige neue Herausforderungen. "Ich habe mit den Wiener Philharmonikern das Violinkonzert in D-Dur von Brahms und das Berg-Violinkonzert eingespielt. Das war für mich eine neue Erfahrung und für die Philharmoniker auch. Denn das Orchester hat das Berg-Konzert noch nie aufgenommen. Ich konnte das selbst kaum glauben."

Zu Berg: "Dieses Werk kann man nicht einfach nur spielen, das muss man erfühlen, sich aneignen, erspüren. Ich hoffe, das ist gelungen." Ist es – nachprüfbar auf CD (Virgin).

Dass Capuçon über eine grandiose Spieltechnik verfügt, ist bekannt. Aber: "Die Technik ist nicht alles. Musik muss durch die Seele erlebbar werden. Sonst bleibt das alles Stückwerk."

Dieses Credo will Renaud Capuçon auch in anderer Funktion erfüllen. Ab 2013 leitet er das neu gegründete Osterfestival in Aix-en-Provence. Von 26. März bis 7. April sollen in Aix "die Besten der Besten" musizieren. "Für mich ist das ein Ehre, aber auch absolutes Neuland, doch man wächst mit den Aufgaben. Insofern hoffe ich, dass sich das Festival zu einem Fixpunkt für Musikliebhaber entwickelt."