Kultur

Kultur: Teils Maskentragen im Publikum, kein Abstand auf der Bühne

Am Montag haben Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer der Fahrplan für die nächsten Wochen bekanntgegeben. Auch Bäder und Freizeiteinrichtungen waren Thema. Bei Kultur-Indoorveranstaltungen seien Ausnahmen von der Abstandregel (1 Meter) möglich, dann müssten aber Masken getragen werden. Outdoor werde mehr Publikum möglich als bisher gedacht, und bis zu vier Erwachsene können analog zur Gastronomie eine Kulturveranstaltung gemeinsam besuchen.

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Und die nun präsentierten Veranstaltungsmaßnahmen gelten im Prinzip "auch für andere Veranstaltungen", sagte Anschober, etwa bei Kongressen, Geburtagsfeiern, Hochzeiten und Begräbnissen. Dies werde derzeit in der Verordnung eingearbeitet. Es soll eine "sehr amchbare Regelung" auch für die Gastronomie geben, das sei aber "noch nicht fertig."

"Eine weitere wichtige Perspektive für unser Leben", versprach Anschober, der zuerst auf die "besorgniserregende Entwicklung" der Pandemie weltweit verwies. In Österreich gebe es aber eine "gute Entwicklung" mit nur mehr 36 Neuinfizierten und 760 aktiv Erkrankten (139 im Spital). Das sei eine "sehr, sehr gute Entwicklung", und für die Kultur bedeute dies: "Ja, es geht los."

Unter einer Voraussetzung

Man merke aber in Wien und Niederösterreich sehr schnell, wie sich ein Cluster bilde. Es sei auch international ein Problemfeld im Bereich von Menschen in "sehr prekären" Lebenssituationen. Man müsse begleitend zum Öffnen die "Containmentstrategie sehr sehr offensiv verwirklichen, damit die Öffnungen weiter möglich sind. Dann können wir die Zahlen gering halten und eine zweite Welle vermeiden." Die Öffnung im Kulturbereich stehe auch im Vorbehalt, dass die Zahlen niedrig bleiben. Man sei dank "sehr harter" Maßnahmen in der Eindämmung "sehr erfolgreich" gewesen. Es gebe von den bisherigen Öffnungsschritten "keinerlei negative Auswirkungen".

Man wolle sich auch die Öffnungszeiten auch in anderen Bereichen anschauen, sagte Anschober. In der Kultur soll es eine "machbare Regelungs ein, wo wir nicht nach dem ersten Akt das Publikum nach Hause schicken wollen."

So geht es in der Kultur weiter

Die groben Öffnungsschritte in der Kultur war dabei bereits zuvor bekannt - den Fahrplan hatten Anschober und Vizekanzler Werner Kogler bereits verlautbart. Diese wurden nun erweitert. Die heute präsentierten Grundsätze gelten "auch für andere Veranstaltungen", sagte Anschober, etwa bei Hochzeiten und Begräbnissen. Dies werde derzeit in der Verordnung verantwortet.

Am 29. Mai gebe es auch die Öffnung von Hotels und Freizeiteinrichtungen, betonte Anschober. Und dann einen "sehr, sehr wichtigen großen Bereich": Die Kultur. Hier werden "konsequente Sicherheitsmaßnahmen". Anschober appellierte an die Veranstalter, diese einzuhalten, "damit uns nichts passiert".

Dass Veranstaltungen nur mit Sitzplätzen erlaubt sind, sei eine "Strukturierung" für die Sicherheit. In ganz spezifischen Fällen gebe es "Mund-Nasen-Schutz". Über 100 Teilnehmer gebe es ein Covid-Präventionskonzept", das stichprobenartig kontrolliert werde. Die präsentierte Verordnug gelte für Ende August. Man hoffe, ab September noch mehr ermöglichen zu können, sagte Mayer.

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Mayer: "Wir haben Lösungen gefunden"

"Wir haben Lösungen gefunden, die von gegenseitigem Verständnis getragen sind", sagte die neue Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Man sei bei der "Rücknahme der restriktiven Maßnahmen" unter den ersten in Europa. Es habe aber in der Kulturszene Verunsicheurng und offene Fragen gegeben. Auf deren Bedürfnisse wolle man "möglichst gut" eingehen - unter dem Blickpunkt der notwendigen Sicherheitsbedingungen.

"1 Meter Abstand gilt nach wie vor als Grundregel" - jedoch gebe es "einige Ausnahmen", die "immer noch ausreichend Sicherheit bieten, aber Kulturveranstatungen ermöglichen, so, dass es Sinn macht", im Künstlerischen, im Ökonomischen und in der Atmosphäre. Die Ausnahme sei, dass entweder ein Meter Abstand eingehalten werden müsse - oder stattdessen ein Sitz zur Seite frei bleiben müsse, also ein Schachbrettmuster. Menschen, die im gemeinsamen Haushalt leben, können ebenso wie bis zu vier Erwachsene, die die Veranstaltung gemeinsam besuchen, nebeneinander sitzen - analog zur Gastronomie.

Es seien Pausen und auch Pausenbuffets möglich - mit "einem kleinen Opfer": Wenn hier der Abstand von einem Meter unterschritten wird, müsse Mund-Nasenschutz getragen werden. "Halbwegs gut besuchte Veranstaltungen mit Maske" seien besser als Veranstaltungen mit weniger Publikum, sagte die Kulturstaatssekretärin.

Auf der Bühne sei der Einmeterabstand nicht einzuhalten, bei Outdoor-Veranstaltungen seien Masken nicht zu tragen.

"Wichtig ist, dass die künstlerische Freiheit möglich ist"

Es werde klargestellt. Die Zahlen - 100, 250, 500 Besucher - beziehen sich "rein auf das Publikum und nicht auch auf das künstlerische oder das technische Personal."

Für Outdoor-Veranstaltungen sind bereits ab 1. Juli Veranstaltungen mit 500 Personen möglich, ab 1. August 750 bzw. mit Extragenehmigung 1250 Personen. Alles immer bei gesetzten Veranstaltungen.

Proben waren "schon jetzt im Bereich der beruflichen Tätigkeiten erlaubt", sagt Mayer. Nun seien auch Proben im Amateurbereich berücksichtigt. Chöre, Musikvereine, Laientheater "gehört auch zu Österreich, das ist Teil unserer Kultur".

Die Veranstalter wollten selbst verantwortlich sein für Abstandhalten, getrennte Teams und Mund-Nasenschutz-Tragen. "Wichtig ist, dass die künstlerische Freiheit möglich ist". Der Veranstalter hat zu enstcheiden, wie das künstlerische Programm aussieht.

Es sei "noch nicht der Kulturbetrieb, den wir kennen und lieben", sagte Mayer. Es sei aber der "beste Kompromiss" zwischen gesundheitlichen Anforderugen und Kultur, der möglich sei.

"Perspektive" für Saisonstart im Juni

"Alle wollen wissen, wie die Herbstsaison starten kann", sagte Mayer. Das Virus sei "schwer planbar", sagte Anschober, der ein "Signal" versprach, was ab Herbst möglich sein wird. Im Juni soll es dazu "eine Perspektive" geben, sagte Mayer.

Finanzielle Hilfen für Künstler und Insttutionen würden derzeit erarbeitet. "Mir ist klar, dass der Zeitdruck sehr groß ist."

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