Kultur

Premiere von Glucks "Iphigénie en Aulide"

Nichts geht mehr für das griechische Heer. Eine Windstille verhindert, dass Feldherr Agamemnon und Konsorten in den Krieg nach Troja ziehen können. Es sei denn, Agamemnon opfert seine eigene Tochter Iphigénie ...

Dieser bekannte Mythos diente vielen Schriftstellern und Komponisten als Vorlage; auch Christoph Willibald Gluck formte auch dem Stoff seine Oper "Iphigénie en Aulide" am Donnerstag im Theater an der Wien Premiere hat. Regisseur Torsten Fischer setzt damit seinen Gluck-Zyklus – "Telemaco" war schon, "Iphigénie en Tauride" kommt noch – fort.

Für Fischer geht es dabei um die Fragen: "Was treibt die Mächtigen an? Was stellt die Macht mit ihnen an? Und warum verschwindet der Mensch hinter der Macht?"

Traumatisiertes Opfer

Fischer weiter: "Ich sehe Iphigénie als schwerst traumatisiertes Opfer. Auf die stürzt einiges ein. Insofern kann ich die Mutter Klytämnestra, die ja in weiterer Folge ihren Mann Agamemnon erschlagen wird, verstehen. "

Erstmals verwendet Fischer, der auch einen brutalen Kampf um Öl und Gold andeutet, "dezent" Video. David Haneke, der Sohn von Regisseur Michael Haneke, ist dafür zuständig. Fischer: Ein Glücksfall." Und: "Es wird eine sehr düstere Angelegenheit. Ich kann trotz scheinbarem Happy End in der Oper nicht allzu viel Positives und gar Freudiges sehen."

Dass Fischers Inszenierungen im Laufe der Jahre immer pessimistischer werden, ist dem auch am Theater erfolgreichen Künstler bewusst. "Ich habe die Angst verloren, gefallen zu müssen. Denn die Wahrheit ist den Menschen auch auf der Bühne zumutbar."

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