Kultur

Patricia Aulitzkys Abschied von Himmelsruh

Das Leben als etwas sturschädelige Berghebamme schien eigentlich auf Schiene. Nach vielen, teils turbulenten Geschichten, einigen Schicksalsschlägen und einem Heiratsantrag waren die Seher-Zahlen der ZDF/ORF-Reihe „ Lena Lorenz“ schön und stabil, die Fan-Gemeinde ebenso gesichert wie ein gewisser Promi-Status.

Im Grunde hätte es so jahrelang weitergehen können.

Und just da sagt Patricia Aulitzky, dass es genug ist …

Mit „Babyglück hoch 3“, startet die 39-Jährige, heute, Mittwoch, um 20.15 in ORF2 in ihre letzte Staffel als Berg-Hebamme. Die vier neuen Episoden entstanden bereits im vergangenen Jahr in den bayerischen Alpen. Zum Auftakt geht es um Drillings-Eltern in der Krise, ein Bau-Projekt und das Liebesglück.

Leicht gefallen sei ihr der Ausstieg nicht, räumt Aulitzky ein. „Es ist eine lang gewachsene, schwierige Entscheidung gewesen. Aber als Künstlerin brauche ich Veränderungen, das Sich-Neu-Erfinden und Grenzen auszuloten. Und das war für mich bei ‚Lena Lorenz‘ immer weniger der Fall. Ich hatte wirklich Bedenken, ‚faul‘ zu werden – das wollte ich nicht.“

Keine Ausstiegsfolge

Die Figur, die sie geprägt hat, spielt nun jemand anderer (Judith Hoersch). „Vermutlich hätte ich mir leichter getan, hätte es eine Ausstiegsfolge gegeben. Aber es gibt gute Gründe für Produktion und Sender, weshalb es so gekommen ist. Es war ja meine Entscheidung aufzuhören, da muss ich mich nicht beschweren.“ Dass manche über ihren Schritt, angesichts der Unsicherheit, die ihr Beruf mit sich bringt, den Kopf schütteln, kann die Weltenbummlerin verstehen: „Aber ich bin nicht Hebamme, ich bin Schauspielerin! Und das will ich leben.“

Die Gelegenheit dazu hatte sie inzwischen etwa an der Burg: An der Seite des Turbo-Mimen Philipp Hochmair in seinem „Jedermann reloaded“ gab sie die Buhlschaft. „Es war ein tolles Gefühl, wieder einmal auf einer Bühne zu stehen.“ Ausgeheckt haben sie das beim gemeinsamen Dreh zum Krimi „Blind ermittelt“. Im Juni/Juli stand sie wiederum in „Ein Sommer in Salamanca“ fürs ZDF vor der Kamera, was zeigt, dass es trotz Ausstiegs kein Zerwürfnis mit dem Sender gibt. Aulitzky: „Es ist, wie erhofft: abwechslungsreich, überraschend und deshalb bin ich gespannt, wie es weitergeht – so ist es jetzt wieder, wie in der Zeit vor ‚Lena Lorenz‘.“