ORF-Doku: Was der Dreißigjährige Krieg mit 2018 zu tun hat
Von Nina Oberbucher
Wie sah das Leben in
Europa vor 400 Jahren aus – während des Dreißigjährigen Krieges? Den Versuch, das zu erklären, unternimmt eine neue „kreuz und quer“-Doku. „Glauben, Leben, Sterben – Menschen im Dreißigjährigen Krieg“ ist heute (Dienstag) um 22.35 Uhr in ORF2 zu sehen.
Dabei werden nicht nur die Ereignisse des Kampfes zwischen Katholiken und Protestanten nachgezeichnet, der 1618 mit dem Prager Fenstersturz seinen Anfang nahm und als letzter großer Glaubenskrieg in Europa gilt.
Schauspieler schlüpfen in die Rollen von drei Menschen, die zu jener Zeit gelebt haben: eine Bäuerin, ein Prediger und ein Kaufmann. Sie werden von einer Art Reporterin interviewt, die aus dem Off zu hören ist: „Tatort“-Darstellerin Adele Neuhauser. Die Antworten stammen aus Tagebüchern und Aufzeichnungen, sie erzählen von Wünschen und Ängsten.
Und es gibt noch einen ungewöhnlichen Kniff: Es werden mögliche Parallelen zu den Krisenherden des 21. Jahrhunderts, etwa im arabischen Raum, gezogen. Dabei wird die Frage gestellt, ob die islamische Welt gerade eine ähnliche Katastrophe erlebt wie Europa im 17. Jahrhundert. Zu Wort kommt u. a. der frühere ORF-Kriegsreporter Fritz Orter.
Die Doku ist eine Koproduktion zwischen ORF, BR, MDR, SWR und war bereits im Juni im deutschen Fernsehen zu sehen. ORF2 zeigt Teil zwei am nächsten Dienstag (23. Oktober).