Kultur

Opernsängerin Lisa Della Casa ist tot

Ihr Name fällt immer, wenn es um die größten Sängerinnen aller Zeiten geht. Denn Lisa della Casa hatte eine der schönsten Stimmen und war zudem wunderschön. Eine ideale Kombination für die Opernbühne, für Mozart, Strauss und Co.

Geboren am 2. Februar 1919 in Burgdorf, studierte Della Casa Gesang in Bern und Zürich, trat in ihrer Schweizer Heimat als Schauspielerin und Konzertsängerin auf und war bis 1950 im Ensemble der Oper Zürich.

1947 startete Lisa della Casa ihr internationale Karriere als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen als Zdenka in der „Arabella“ von Richard Strauss. Die „Arabella“ sollte später ihre Partie werden. Nach Meinung vieler Opernliebhaber hat diese Rolle seither keine andere schöner und vollendeter gesungen.

Ähnliches lässt sich aber von vielen anderen Strauss-und Mozart-Interpretationen Della Casas sagen, die sie auch oft nach London, München, Mailand oder an die New Yorker MET führten.

Mozart und Strauss

Die Gräfin im „Figaro“, die Elvira und die Donna in „Don Giovanni“, die Fiordiligi in „Così“, die Pamina („Zauberflöte“) oder die Ilia in „Idomeneo“ – im Mozart-Kosmos war Della Casa daheim. Natürlich sang sie italienisches Repertoire. Ausflüge ins hochdramatische Fach aber vermied Della Casa; nur ein Mal war sie in Bayreuth (Eva, „Meistersinger“) zu erleben.

Dafür Strauss, immer wieder Strauss. So war Lisa della Casa eine der wenigen Künstlerinnen, die im „Rosenkavalier“ sowohl
die Sophie als auch Octavian als auch die Marschallin sangen. Und sie war auch eine fabelhafte „Ariadne“. An der Wiener Staatsoper war Della Casa in 411 Vorstellungen und 27 Rollen zu erleben. Ihren Wien-Abschied nahm sie am 25. Oktober 1973 – natürlich als „Arabella“. In dieser Partie ist sie auch auf der KURIER-CD „Große Diven“ zu hören.

Nach dem Ende ihrer Karriere, samt Schicksalsschlägen (schwere Erkrankung ihrer Tochter), lebte Della Casa mit ihrem Mann zurückgezogen am Bodensee. Dort ist sie am 10. Dezember gestorben. Ö1 widmet ihr am 13. 12. um 19.30 Uhr ein Porträt.