Neuer Song von Pauls Jets: "Blizzard"
Von Marco Weise
Die vom Wiener Twentysomething Paul Buschnegg ins Leben gerufene Band wird zu Recht als eine der größten Indie-Nachwuchshoffnungen der österreichischen Musikszene gehandelt. Dem von Wien aus agierenden Trio gelang mit ihrem Debüt „Alle Songs bisher“ ein beachtliches, gemütlich schunkelndes, herrlich neben der Spur stehendes Werk, mit dem sie das musikalische Erbe, das Andreas Spechtl und seine Band Ja, Panik hinterlassen haben, übernehmen und weiterführen. Popmusik, die kein Pop sein möchte: glanzlos, niemals aufgeblasen, lässig und bewusst Lo-Fi produziert.
Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn liefern Pauls Jets nun einen ersten Vorboten zum neuen Album „Highlights zum Einschlafen“, das am 29. Mai erscheinen soll. Es ist ein langsam nach vorne schlurfender Song, der vom Alleinesein, vom Zuhausebleiben erzählt, von der Sehnsucht doch noch jemanden für Stunden der Zweisamkeit zu finden. Man könnte vielleicht auch sagen: "Blizzard" ist ein Song zur aktuellen Corona-Lage. Alleine sein ist in Zeiten wie diesen noch weniger lustig.
Im Song kommt auch Reinhold Messner zu Wort. Denn Paul Buschnegg ist beim Blättern in einem vergilbten Exemplar von „Arena der Einsamkeit“, einem 1976 erschienenem Buch von Reinhold Messner über diese Zeilen gestolpert: "Es ist nicht möglich aufrecht zu stehen. Zelte und Mulden haben sich gefüllt mit Pressschnee, und wo vor einigen Wochen die Sonne stand, droht jetzt ein schwarzer Himmel mit Vernichtung. Mir ist, als sei ich selbst hierher geschleudert worden. Ich lasse alles liegen und ziehe mich in in mich selbst zurück, um dem Tod zu entrinnen, dessen erste Schatten mich gestreift haben." Diese poetischen Worte hört man am Ende von „Blizzard“.
Nur nicht verzweifeln. Die Sonne kommt wieder.