Neu bei Netflix: Spinoff von Drogendrama "Narcos"
Von Nina Oberbucher
Das Timing hätte bei Netflix kaum besser sein können. Gerade steht in New York einer der mächtigsten Drogenbosse der Welt vor Gericht: Joaquín „El Chapo“ Guzmán – „der Kurze“. Dem mexikanischen Mafioso werden u. a. Drogenschmuggel, Geldwäsche, Erpressung, Folter und auch Mord vorgeworfen. Da passt der heutige Serienstart wie die Faust aufs Auge: „ : Mexico“ ist ab sofort bei Netflix verfügbar.
Drei Staffeln lang hat die hauseigene Produktion „Narcos“ die wahre Geschichte vom unerbitterlichen Drogenkrieg in Kolumbien erzählt, von Korruption, Gewalt und Armut. Die Thematik bleibt bei den zehn neuen Folgen dieselbe, allerdings gibt es einen Ortswechsel: Es geht nach Mexiko – mit neuer (wieder auf wahren Begebenheiten beruhender) Handlung und neuer Besetzung. „Narcos: Mexico“ wird auch nicht als vierte Staffel, sondern als vollkommen unabhängige Produktion geführt - was Netflix noch einmal in einem eigenen Trailer bekräftigt.
Willkommen bei den Schlangen
Zentrum der Handlung von „Narcos: Mexico“ ist der Aufstieg des Guadalajara-Kartells in den 80er-Jahren. Diese Geschichte hat kein Happy End, hört man zu Beginn der ersten Folge aus dem Off. Eigentlich, heißt es weiter, gebe es ja überhaupt kein Ende.
Gleich in der ersten Szene wird man Zeuge der Entführung von Kiki Camarena (Michael Peña, „Ant-Man“). Camarena arbeitet für die US-Drogenbehörde DEA und ist mit seiner Familie von Kalifornien nach Guadalajara gezogen – in der Hoffnung, etwas verändern zu können. „Die Wüste kennen Sie schon“, heißt man ihn willkommen, „zeigen wir Ihnen mal die Schlangen.“
Camarenas Einsatz wird fordernder als gedacht. Er liefert sich ein Katz-und-Maus-Spiel in bekannter „Narcos“-Manier mit seinem Gegenspieler Félix Gallardo ( Diego Luna, „Rogue One: A Star Wars Story“). Der wird auch „Rockefeller des Marihuana“ genannt und verkündet selbstbewusst, dass er ein Imperium aufbauen wolle.
Der angeklagte "El Chapo" wird übrigens auch in der Serie vorkommen - zunächst allerdings nur als Nebenrolle.
Schon vor Beginn der Dreharbeiten hat „Narcos: Mexico“ übrigens für traurige Schlagzeilen gesorgt: Ein Location-Scout war im Vorjahr auf der Suche nach geeigneten Schauplätzen erschossen worden. Ein direkter Zusammenhang zur Serienproduktion konnte nicht festgestellt werden. Gedreht wurde trotzdem in Mexiko - ohne Zwischenfälle, wie Showrunner Eric Newman dem Magazin Variety erzählte.