Kultur

Nestroy-Preise für Elfriede Jelinek und Luc Bondy

Das große Bangen und Hoffen in der österreichischen Theaterlandschaft kann beginnen. Denn am 4. November ist es wieder so weit: In der Wiener Stadthalle (erstmals) wird zum 14. Mal der Nestroy vergeben. Jener österreichische Theaterpreis also, der die Besten der Besten für ihre Leistungen in der abgelaufenen Spielzeit würdigen soll.

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Drei Preisträger stehen bereits fest. So erhält Regisseur und Ex-Festwochen-Intendant Luc Bondyden Nestroy für sein Lebenswerk. Eine Auszeichnung, die Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP) auch als „Dankeschön“ für Bondys langjährige Tätigkeit bei den Festwochen verstanden haben will.

Weiters fix prämiert: Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek für ihr Stück „Schatten (Eurydike sagt)“ im Akademietheater als beste Autorin. Der Preis für die beste Ausstattung geht an Annette Murschetz für „In Agonie“ (der sechsstündigen Martin-Kušej-Festwochen-Produktion).

Jägerstätter

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Mehrfach darf die Josefstadt auf Preise hoffen: So ist Sandra Cervik für „Speed“ ebenso als beste Schauspielerin nominiert wie Gerti Drassl als Franziska in Felix Mitterers Drama „Jägerstätter“. „Jägerstätter“-Darsteller Gregor Bloéb ist als bester Schauspieler nominiert.

Beste Schauspieler können aber auch werden: Norman Hacker für „In Agonie“, Philipp Hochmiar für seinen Salzburger Anti-Jedermann sowie die üblichen Verdächtigen Nicholas Ofczarek (für seine Rollen in „Lumpazivagabundus“ und „Onkel Wanja“) und Gert Voss für seinen Orgon in „Tartuffe“.

Zur besten Schauspielerin könnten auch Christiane von Poelnitz für „Elektra“, Katharina Straßer als Horváths Karoline (Josefstadt) und Franziska Hackl als „Mamma Medea“ (Landestheater NÖ) gekürt werden. Martin Kušej, Georg Schmiedleitner („Kasimir und Karoline“) und Michael Thalheimer („Elektra“) sind als beste Regisseure nominiert.

www.nestroypreis.at

Lebenswerk: Luc Bondy

Bestes Stück - Autorenpreis: Elfriede Jelinek für "Schatten (Eurydike sagt)", Akademietheater

Beste Ausstattung: Annette Murschetz für "In Agonie" von Miroslav Krleza, Wiener Festwochen in Koproduktion mit dem Residenztheater München

Nominierungen:

Beste Schauspielerin

- Sandra Cervik als Annie in "Speed" von Zach Helm, Theater in der Josefstadt

- Gerti Drassl als Franziska in "Jägerstätter" von Felix Mitterer, Theater in der Josefstadt

- Franziska Hackl als Medea in "Mamma Medea" von Tom Lanoye, Landestheater NÖ

- Christiane von Poelnitz als Elektra in "Elektra" von Hugo von Hofmannsthal, Burgtheater

- Katharina Straßer als Karoline in "Kasimir und Karoline" von Ödön von Horváth, Theater in der Josefstadt

Bester Schauspieler

- Gregor Bloéb als Franz in "Jägerstätter" von Felix Mitterer, Theater in der Josefstadt

- Norman Hacker als Oberleutnant Walter in "In Agonie" von Miroslav Krleza, Wiener Festwochen in Koproduktion mit dem Residenztheater München

- Philipp Hochmair als Jedermann in "Jedermann" in der Hugo von Hofmannsthal-Bearbeitung von Bastian Kraft, Young Directors Project II Salzburg

- Nicholas Ofczarek als Knieriem in "Der böse Geist Lumpazivagabundus" von Johann Nestroy, Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Burgtheater und als Iwan Petrowitsch Wojnizkij in "Onkel Wanja" von Anton Tschechow, Akademietheater

- Gert Voss als Orgon in "Tartuffe" von Molière im Akademietheater und als Alexander Wladimirowitsch Serebrjakow in "Onkel Wanja" von Anton Tschechow, Akademietheater

Beste Nebenrolle

- Till Firit als Lewin in "Anna Karenina" von Leo Tolstoj, Volkstheater

- Dominic Oley als Dr. Feldmann in "Jägerstätter" von Felix Mitterer und als Mulholland in "Speed" von Zach Helm, Theater in der Josefstadt

- Barbara Petritsch als Frau Muskat in "Liliom" von Franz Molnár, Burgtheater

- Catrin Striebeck als Klytämnestra in "Elektra" von Hugo von Hofmannsthal, Burgtheater

- Adina Vetter als Chrysothemis in "Elektra" von Hugo von Hofmannsthal, Burgtheater

Beste Regie

- Martin Kusej mit "In Agonie" von Miroslav Krleza, Wiener Festwochen in Koproduktion mit dem Residenztheater München

- Georg Schmiedleitner mit "Kasimir und Karoline" von Ödön von Horváth, Theater in der Josefstadt

- Michael Thalheimer mit "Elektra" von Hugo von Hofmannsthal, Burgtheater

Bester Nachwuchs

- Jasna Fritzi Bauer als Luise in "Liliom" von Franz Molnár, Burgtheater und als Purl Schweitzke in "Einige Nachrichten an das All" von Wolfram Lotz, Akademietheater

- Hanna Binder als Kitty in "Anna Karenina" von Leo Tolstoj, Volkstheater

- Stefan Rosenthal als Sam McQueen in "Wie man unsterblich wird" von Sally Nicholls, Theater der Jugend

Spezialpreis

- Thomas Birkmeir für 10 Jahre innovatives, zeitgemäßes Kinder-und Jugendtheater, Theater der Jugend

- Eva Jantschitsch alias Gustav für das Musikkonzept in "Alpenkönig und Menschenfeind" von Ferdinand Raimund, Burgtheater

- "Der Seidene Schuh oder Das Schlimmste trifft nicht immer zu" von Paul Claudel, Andreas Beck als Produzent der vierteiligen Bearbeitung, Schauspielhaus Wien

Beste Off-Produktion

- "Moorland" nach Friedrich Schiller von Gernot Plass, inszeniert von Gernot Plass, TAG

- "Der Selbstmörder" von Nikolai Erdmann, inszeniert von Bruno Max, Theater zum Fürchten im Theater Scala Wien

- "Habe die Ehre" von Ibrahim Amir, inszeniert von Hans Escher, eine Produktion der Wiener Wortstaetten, Theater Nestroyhof Hamakom

Beste Deutschsprachige Aufführung

- "Elektra" von Hugo von Hofmannsthal, inszeniert von Michael Thalheimer, Burgtheater Wien

- "Hedda Gabler" on Henrik Ibsen, inszeniert von Martin Kusej, Residenztheater München

- "Reise durch die Nacht" von Friederike Mayröcker, inszeniert von Katie Mitchell, Schauspiel Köln

Beste Bundesländer-Aufführung

- "Hakoah Wien" von Yael Ronen & Ensemble, inszeniert von Yael Ronen, Schauspielhaus Graz

- "Mamma Medea" von Tom Lanoye, inszeniert von Philipp Hauß, Landestheater Niederösterreich

- "Wir verkaufen immer" von Robert Woelfl, inszeniert von Ute Liepold, Theaterprojekt - Wolkenflug/Landesmuseum Kärnten