Wahlwiener Mo Harawe mit "Village Next to Paradise" in Cannes
Für den Wahlwiener Mo Harawe geht es heuer nach Cannes: Der in Somalia geborene Regisseur ist mit seinem Spielfilmdebüt "The Village Next to Paradise" in der Reihe "Un certain regard" des prestigeträchtigen Filmfestivals an der Côte d'Azur vertreten, wie am Donnerstag bekanntgegeben wurde. Die 77. Filmfestspiele von Cannes findet von 14. bis 25. Mai statt.
Mo Harawe ist ein somalisch-österreichischer Drehbuchautor und Regisseur, der in Mogadischu geboren wurde. Er studierte Visuelle Kommunikation und Film. "The Village next to Paradise" ist sein Spielfilmdebüt, nach seinen gefeierten Kurzfilmen „Life on the Horn“ (2020), der eine lobende Erwähnung beim Locarno International Film Festival erhielt, und „Will My Parents Come to See Me“ (2022), der für den Europäischen Filmpreis nominiert war, den Grand Prix in Clermont-Ferrand sowie die deutsche LOLA und den österreichischen Filmpreis für den besten Kurzfilm 2023 gewann.
Zerbrechliche Familie
Darum geht es in dem Film: In einem abgelegenen Dorf in Somalia kämpft Mamargade, ein alleinerziehender Vater, mit den Herausforderungen des täglichen Lebens. Seine Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihm ein neues Zuhause. Cigaal, sein Sohn, wird in den Turbulenzen dieser zerbrechlichen Familie manchmal übersehen. Trotz unterschiedlicher Ziele in einer komplexen Welt findet die Familie durch Liebe, Vertrauen und Zuversicht ihren eigenen Weg.
Beteiligt an der Produktion sind FreibeuterFilm, Kazak Productions, NiKo Film und Maanmaal ACC.
Mo Harawes Spielfilmdebüt erweckte laut Angaben der Macher bereits in seiner Entstehungsphase internationale Beachtung. Im Herbst 2023 gewann "The Village next to Paradise" den Atlas Post Production Prize beim Filmfestival in Marrakesh imd beim Alliance 4 Development Meeting in Locarno 2022 den Alphapandea Market Breakout Award.
Dupieux eröffnet Cannes
Eröffnet werden die 77. Filmfestspiele Cannes von der französischen Komödie "Le Deuxième Acte" ("Der zweite Akt") von Quentin Dupieux, die außerhalb des Wettbewerbs laufen wird. In dem "Road Trip" mit absurdem Touch, wie der Film beschrieben wird, sind unter anderem Lea Seydoux, Vincent Lindon und Louis Garrel zu sehen. Den Juryvorsitz des diesjährigen Festivals hat US-Regisseurin Greta Gerwig inne. Die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk erhält "Star Wars"-Erfinder George Lucas.
Im Wettbewerb rittern 19 Filme um die Goldene Palme, die im Vorjahr an Justine Triets Justizdrama "Anatomie eines Falls" ging. Nachfolgend die am Donnerstag bei der Programmpräsentation genannten Filme im Wettbewerb:
"The Apprentice" von Ali Abbasi
"Motel Destino" von Karim Ainouz
"Bird" von Andrea Arnold
"Emilia Perez" von Jacques Audiard
"Anora" von Sean Baker
"Megalopolis" von Francis Ford Coppola
"The Shrouds" von David Cronenberg
"The Substance" von Coralie Fargeat
"Grand Tour" von Miguel Gomes
"Marcello mio" von Christophe Honoré
"Feng liu yi dai" (Caught by the Tides) von Zhang-Ke Jia
"All We Imagine as Light" von Payal Kapadia
"Kinds of Kindess" von Giorgos Lanthimos
"L'amour ouf" von Gilles Lellouche
"Diamond brut" (Wild Diamond) von Agathe Riedinger
"Oh Canada" von Paul Schrader
"Liminov - The Ballad" von Kirill Serebrennikov
"Parthenope" von Paolo Sorrentino
"Pigen med nalen" (The Girl with the Needle) von Magnus von Horn