Kultur/Medien

Wettbieten abgesagt: Traditionsstudio Paramount geht an Skydance

Berichte über einen möglichen Käuferwettstreit um den US-Film- und Fernsehriesen Paramount halten die Branche in Atem - aber dazu kommt es nun doch nicht. Der milliardenschwere Filmproduzent David Ellison hat den Zuschlag sicher, wie der US-Medienkonzern am Montag (Ortszeit) mitteilte. Der Medienmanager Edgar Bronfman Jr. habe sein Gegenangebot zurückgezogen. Der Deal mit Ellisons Produktionsfirma Skydance soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden.

Bronfman hatte vergangene Woche laut Medienberichten ein zuletzt rund 6 Mrd. Dollar (5,4 Mrd. Euro) schweres Angebot für Paramount vorgelegt. Ellison und seine Partner nehmen für die Übernahme mehr als 8 Mrd. Dollar in die Hand.

Komplexer Deal

Durch die Aktienstruktur von Paramount ist es nur auf den ersten Blick einfach, die Kontrolle über den Konzern zu bekommen. Mehr als drei Viertel der Aktien mit Stimmrechten gehörten der bisherigen Eigentümerin Shari Redstone. Damit hätte es theoretisch gereicht, nur ihren Anteil zu übernehmen. Doch dann hätten Klagen der vielen Besitzer stimmrechtsloser Aktien gedroht, wenn sie sich benachteiligt gefühlt hätten.

Deswegen gibt es einen komplexen Deal: Redstone soll 2,4 Mrd. Dollar für ihre Aktien bekommen. Zugleich wird Paramount mit Ellisons Skydance Media fusionieren. Außerdem werden Ellison, seine Familie und beteiligte Investoren weitere 4,5 Mrd. Dollar aufbringen, um Besitzern stimmrechtsloser Aktien ihre Anteile abzukaufen. Schließlich zahlen sie noch 1,5 Mrd. Dollar, um die Schulden von Paramount abzubauen.

Der 41-jährige Ellison soll nach Abschluss des Deals neuer Paramount-Chef werden. Sein Vater ist Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer des Software-Konzerns Oracle. Bronfman gehört zur Familie hinter dem Spirituosen-Konzern Seagram und war unter anderem Chef der Warner Music Group.