Kultur/Medien

Stromausfall bescherte ORF 1 bis nach Mitternacht starke Quoten

Es war nicht ganz die große Fernseh-Sternstunde wie 1998 der "Torfall von Madrid" in der Champions League, aber der aufgrund eines Stromausfalls um eineinhalb Stunden verspätete Anpfiff beim Nations-League-Hit Österreich gegen Dänemark am Pfingstmontag bescherte dem ORF immerhin passable Reichweiten bis spät in die Nacht. So fielen die Werte von durchschnittlich 649.000 Zusehern (22 Prozent Marktanteil) zum ursprünglich geplanten Spielbeginn um 20:45 Uhr nie wirklich ab. Im Gegenteil: Beim verspäteten Anpfiff um 22:15 Uhr stieg die Quote sogar auf 864.000 Zuseher und 36 Prozent Marktanteil.

Zur Halbzeit um 23:02 Uhr blieben 645.000 vor den TV-Geräten. Auch die zweite Spielhälfte hatte mit durchschnittlich 672.000 Zusehern für diese Uhrzeit hervorragende Werte. Der Marktanteil erreichte da sogar 43 Prozent.

Die Analyse weit nach Mitternacht wollten dann noch immerhin 377.000 Fußballbegeisterte sehen (Marktanteil: 35 Prozent). bevor um 0:52 Uhr auch beim ORF Sport die Lichter ausgingen (im Schnitt mit 134.000 Zusehern).

Vergleich mit Kroatien-Match

Zum Vergleich: Das Trainer-Debüt der neuen ÖFB-Lichtgestalt Ralf Rangnick gegen Kroatien am vergangenen Freitag verfolgten in der ersten Spielhälfte (ab 20:45 Uhr) durchschnittlich 524.000 Menschen (Marktanteil: 23 Prozent) und in der zweiten Spielhälfte 712.000 (32 Prozent). Die Nachbetrachtung hatte freilich zu der normalen Uhrzeit 22:38 noch mehr Zuseher (684.000), die Analyse ab 22:50 Uhr ging aber auch auf 362.000 Zuseher zurück.

Nach dem "Gute Nacht" von Analytiker Herbert Prohaska waren bei der Satireshow "Gute Nacht Österreich" (23:23 Uhr) dann nur noch 174.000 Menschen dabei.

Trotz Blackouts weitergesendet

Schalten wir noch einmal zurück zum Montag: Anstatt dauerhaft Bilder vom zappedusteren Ernst-Happel-Stadion zu zeigen, und Oliver Polzer sowie Helge Payer die Reaktionen der Fans kommentieren zu lassen, zeigte der ORF als Ersatz die Parallel-Partie Frankreich gegen Kroatien (kommentiert von Dietmar Wolff). Die Witze über das "blinde Spielverständnis" der Fußballer überließ man dann Analytiker Roman Mählich und Rainer Pariasek für die Halbzeit-Analyse.

Dabei konnte der ORF trotz des Stromausfalls nach einer zehnminütigen Unterbrechung wieder Live-Bilder aus dem Stadion liefern. Verantwortlich dafür war die sogenannte LiveU-Technik, mit der auch ohne Übertragungswagen live gesendet werden kann. Ab dem Moment des Stromausfalls sei man auf diese Übertragungstechnik umgestiegen, hieß es auf KURIER-Anfrage.