Kultur/Medien

Schwacher ORF1-Vorabend sorgt für erhöhten Reformdruck

Ein Blick auf die Donnerstag-Quoten zeigt erneut den dramatischen Handlungsbedarf bei den ORF1-Machern, allen voran Channel-Managerin Lisa Totzauer – und dem Generaldirektor, Alexander Wrabetz: „Magazin 1“, als Säule der öffentlich-rechtlichen ORF1-Vorabend-Reform gedacht, brach mit rekordverdächtig schwacher Reichweite von nur noch 28.000 Zuseher völlig ein. Der Marktanteil lag bei lediglich vier Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen (12 Jahre und älter: zwei Prozent). Auch die „ZiB 18“ war nicht besser.

Das bedeutete auch: Teure Eigenproduktion kam in der Zielgruppe auf massive schlechtere Marktanteile als kostengünstige US-Serien zuvor auf diesem Sende-Platz – mit grimmigen Auswirkungen auch auf die ORF-Werbeeinnahmen. Wobei die viel gescholtenen US-Serien im Vorabend zwar nicht mehr top sind, aber immer noch besser funktionieren als das, was die ORF1-Reform gebracht hat: "The Big Bang Theory" erzielt beispielsweise am Donnerstag acht bzw. neun Prozent Marktanteil.

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Ein Lichtblick

Von der im wahrsten Sinne eigenproduzierten ORF1-Schwäche in der Zielgruppe profitierten die Privaten: Im Vorabend kam etwa ProSieben mit den "Simpsons" auf 12 und mit "Galileo" auf 11 Prozent, Puls4 punktete mit z. B. "Two and a half Men" (sechs Prozent)  oder Servus mit dem "Quizmaster" (fünf Prozent).

Einziger Lichtblick für ORF1 war am Donnerstag „Dok1“ (334.000/18 Prozent), das aber gegen den Seher-Hit „Rosenheim Cops“ in ORF2 programmiert ist. Und das war's dann aber auch: „Talk1“ konnte unmittelbar danach daran nicht anknüpfen (237.000/ 11 Prozent) und auch „Gute Nacht Österreich“ mit Peter Klien (188.000/10 Prozent) nicht die gesetzten Hoffnungen erfüllen.