Rückkehr der "Vorstadtweiber": Coole Frauen, irre Typen
Von Christoph Silber
Es ist, im doppelten Sinn, wieder angerichtet. Heute, Montag, startet die vierte Staffel der MR-Film-Produktion „Vorstadtweiber“ (ORF1, 20.15). Zum Auftakt der Erfolgsserie richten sich die „Ur-Weiber“ Walli (Maria Köstlinger), Nicoletta (Nina Proll), Caro (Martina Ebm) und Vanessa (Hilde Dalik) gerade so schön in ihren neuen Leben ein – als Jörg Pudschedl (Thomas Mraz) eine männliche Leiche im Park sitzend findet und Nicolettas Vater Heinz Huber (Karl Fischer) einen Teppich …
Während Georg (Juergen Maurer), Hadi (Bernhard Schir) oder Rudi (Thomas Stipsits) in der Vorstadt zunächst ein bisserl desorientiert wirken, sorgen neue Vorstadtbewohner für Richtung: Ines Honsel („Wackersdorf“) komplettiert als Sonia Clementi, nach dem avisierten Rückzug Ebms („Die Figur der Caro ist auserzählt“), die Riege der „Vorstadtweiber“. Schaubühne-Star Brigitte Hobmeier ist als verhuschte Münchnerin und (Ex-)Holde von Murathan Muslus Figur Milo Albertin zu erleben. Deren Mutter und „Bosnigl“ Greta Morena verkörpert Andrea Eckert. Ex-Burg-Mann Laurence Rupp gibt Milos Chauffeur sowie Sonias Lover. Und Multi-Talent Ruth Brauer-Kvam lässt als Ober-Kriminalerin Tabata Goldstaub mit Pudschedl einen Vogel fallen und hebt mit ihm danach ab.
Hochkaräter
Maria Köstlinger, selbst Josefstadt-Mimin, findet es spannend, dass „immer wieder hochkarätige Schauspieler aus der Hochkultur kommen. Ich bin sehr froh darüber, dass man darauf Wert legt. Ein steter Ansporn.“ Hobmaier erwidert das Kompliment, als sie von ersten Leseproben und dem erlebten Enthusiasmus erzählt. „Ich dachte mir: vierte Staffel, alles etablierte Schauspieler und trotzdem noch so viel Emotion.“ Bei den Auf und Abs der Figuren nicht zur Beruhigung beitragen kann Psychologin Babara Bragana, denn „wie viele durchaus gute Therapeuten macht sie im Leben dieselben Fehler, die sie bei den Patienten erfolgreich therapiert“, sagt Nicole Beutler über ihre Figur.
Inszeniert haben Stamm-Regisseur Harald Sicheritz und Mirjam Unger – die erste fiktionale TV-Arbeit der Kino-Regisseurin („Maikäfer flieg!“). Hatte sie Bammel? „Das ist nicht so meins, aber Respekt hatte ich schon.“
Die Drehbücher stammen erneut von Uli Brée, der in Staffel 4 mit der Einführung der Figur Sonia Clementi die gängigen Muster brechen will: „Ich wollte eine Frau, die korpulent und sexy ist, und sie ist mit Ines Honsel perfekt besetzt. Ich will g’standene, coole Frauen zeigen.“ Die Dreharbeiten zu Staffel 5 laufen bereits.