ORF-Pläne für FM4 und Ö1: Wanda, Bilderbuch, Hader, Obonya protestieren
Von Georg Leyrer
In einem an die ORF-Geschäftsführung gerichteten offenen Brief, für den am Samstag Unterschriften gesammelt wurden, wollen zahlreiche namhafte österreichische Künstlerinnen und Künstler gegen die Pläne des ORF für die Radiosender FM4 und Ö1 protestieren, die Hörfunkdirektorin Ingrid Thurnher im Standard geäußert hat. Deren Ansinnen, "aus FM4 eine Art ,Ö3 für Junge' und aus dem Kultursender Ö1 eine Art ,CNN Radio für Arme' zu machen, ist ein Anschlag auf die gesamte Kunst,- und Kulturszene des Landes", heißt es in dem dem KURIER vorliegenden offenen Brief, den bisher u. a. Wanda, Bilderbuch, Josef Hader, Cornelius Obonya, Soap & Skin, Fuzzman, Nicholas Ofczarek und Verena Altenberger unterschrieben haben.
"FM4 war und ist Talenteschmiede und Ausgangspunkt für die Kunst,- und Kulturschaffenden des Landes", wird betont. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird aufgefordert, ein "klares Bekenntnis zum Fortbestand von FM4 und Ö1 als Kunst- und Kultursender dieses Landes abzulegen". Dies sei keine Absage an Veränderungen, sondern die "Aufforderung, diese nach öffentlich-rechtlichen und kulturellen statt nach rein marktwirtschaftlichen Kriterien umzusetzen".
Thurnher hatte für Ö1 "mehr Content, weniger Köchel-Verzeichnis" angekündigt und will FM4 "möglicherweise" als "junges Ö3" positionieren. Schon lange gibt es im ORF Überlegungen über die Zukunft von FM4. Neu ist, dass laut Standard offenbar auch bei Ö1 gespart werden soll und Sendungen zur Disposition stehen.