Kultur/Medien

Münster-"Tatort"-Quartett verliert die rauchende Staatsanwältin

Das Glas wird abgestellt, die Zigarette ausgedämpft. Mechthild Großmann, die Frau mit der markant tiefen Stimme, verabschiedet sich vom Münster-"Tatort". Nach mehr als 22 Jahren als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm will sie nicht mehr Chefin von Hauptkommissar Thiel, Rechtsmediziner Professor Boerne und dessen Stellvertreterin Haller sein.  Bei drei neuen Folgen wird man die Schauspielerin noch sehen, dann wolle sie sich neuen Aufgaben widmen, zitiert der WDR Großmann. Damit schrumpft das bewährte Erfolgsquartett auf ein Trio.

"Wenn Ende 2025 der letzte Münster-'Tatort' mit mir gesendet wird, werde ich 77 Jahre alt sein, und ich habe nicht vor, aufzuhören zu arbeiten. Ich werde also auch weiter Theater spielen und Lesungen gestalten, möglichst mit Musik - und wenn der WDR mal für die Rolle einer bösartigen Mörderin jemanden sucht, wäre ich sofort wieder da", sagt Großmann in der WDR-Mitteilung des WDR.

Mit „Der dunkle Fleck“ (20.10.2002) leitete die Klemm erstmals  die Ermittlungen. Sie hielt sich bei Thiel und Boerne selten zurück und prägte auch diese Figur als eine mit Ecken und Kanten. "Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, mit ChrisTine Urspruch und Björn Meyer, viele Jahre mit Friederike Kempter und dem wunderbaren Vadder – Claus D. Clausnitzer – , und natürlich mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers so lange – 23 Jahre lang – zu spielen. Danke“, sagt Mechthild Großmann.

Die Ausstrahlung des 46. Tatort Münster „Man stirbt nur zweimal“ ist aktuell für das vierte Quartal 2024 geplant. Schon am kommenden Sonntag ist Großmann in der Folge "Ein Freund, ein guter Freund" zu sehen (20.15, ORF2): Während Prof. Boerne in Anwesenheit der Münsteraner Prominenz sowie von Kommissar Thiel, Assistentin Silke Haller und Staatsanwältin Wilhelmine Klemm eine launige Abschiedsrede auf seinen alten Freund Friedhelm Fabian und dessen Frau Veronika hält, bedroht am anderen Ende der Stadt ein unzufriedener Mandant seinen Anwalt. Als Kommissar Thiel am nächsten Morgen zur heruntergekommenen Kanzlei von Nikolas Weber gerufen wird, erkennt er in dem Toten sofort den Haus- und Hofanwalt von Nino Agostini, den gefährlichen Mafiaboss.