Kultur/Medien

Klage gegen Armin Wolf und Absagen: FPÖ legt sich mit Medien an

Die Wahl naht – und die FPÖ scheint noch intensiver im Clinch mit Medien zu liegen. Darauf lässt etwa eine Klage schließen, die Christian Hafenecker gegen Armin Wolf erhoben hat. Laut einem Bericht des Standard wirft der FPÖ-Generalsekretär dem „ZiB2“-Anchor üble Nachrede vor. In der Privatanklage geht es um eine „ZiB 2“ im Juni dieses Jahres. Interviewgast Hafenecker warf dem ORF vor, er verschleiere die politische Zuordnung von Experten, die in seinen Sendungen zu Wort kamen, und führe das Publikum damit „hinters Licht“. Als Hafenecker von „gefakten Experten“ sprach, habe Wolf dies mit „Das ist eine Lüge“ kommentiert. Dies sieht der Privatankläger laut dem Bericht als schwerwiegenden Vorwurf, zumal Glaubwürdigkeit für Politiker von enormer Bedeutung sei. 

„Der ORF und auch Armin Wolf sehen diesem Verfahren gelassen entgegen“, bestätigt man am Küniglberg dem KURIER.

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Spott über "Rückholaktion"

Mit Spott kommentierte Hafenecker in seiner Funktion als Mediensprecher zuletzt die Kooperation des ORF mit Pay-TV-Anbieter Canal+. Jeden Donnerstag um 23 Uhr präsentiert man gemeinsam die Höhepunkte der Champions-League-Woche. ORF-Chef Roland Weißmann hatte dies als Teil einer „Rückholaktion der heimischen Fußballfans“ bezeichnet. Hafenecker stößt sich nun daran, dass teilweise Tore gezeigt würden, die mehr als 24 Stunden davor gefallen sind. „Diese neue Fußballsendung auch noch zu bejubeln“, sei „ein Eigentor des Staatsfunks“, befindet Hafenecker – übrigens auch auf der FPÖ-Plattform „ORF Inside“, auf der seit Ende August „Fehlentwicklungen“ gesammelt werden.

"Schweres Foul" geortet

Keine Freude hat die FPÖ auch mit der Puls4-Senderfamilie und sagte am Donnerstag die Teilnahme des Spitzenkandidaten Herbert Kickl an der Elefantenrunde von Puls 24 und ATV ab. Hafenecker bezog sich dabei auf „Vorfälle“, „in denen die FPÖ benachteiligt“ worden sei. So habe Puls 24 beim Duellabend am 8. September nicht mitgeteilt, dass FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer (Kickl hatte auch dafür abgesagt) statt mit Neos-Kandidat Sepp Schellhorn nun mit Neos-Europaabgeordneten Helmut Brandstätter über Außenpolitik diskutieren musste. Dies sei ein „schweres Foul“.

In einem Statement wies die Chefredaktion von Puls 24 den von Hafenecker „mehrmals erhobenen Vorwurf der Parteilichkeit zurück“. Dessen ungeachtet zeigt man am Sonntag (20.15 Uhr) die Elefantenrunde, die Einladung an Kickl bleibe aufrecht.

Eine andere „Runde der Spitzenkandidaten“, jene von ServusTV diesen Donnerstag, fiel aber aus. Nachdem Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) seine Teilnahme mit der Begründung zurückgezogen hatte, dass er zum Hochwassergipfel nach Polen fliege, wollten auch FPÖ und SPÖ nur Vertretungen schicken, was der Privatsender nicht akzeptieren wollte. Man sendete ein Ersatzprogramm. Und kommenden Mittwoch folgt noch eine sogenannte „Runde der Ehemaligen“.