Jubiläum, Rückkehr, Abschied bei "DSDS": Dieter sucht Dieters Star
Von Christoph Silber
„Noch einmal alles geben! Mit einem Dieter, wie ihr ihn kennt.“ So kündigte RTL die neue – und wohl letzte – Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ („DSDS“) an. Zum 20. Mal flimmert die erfolgreichste Castingshow Deutschlands ab Samstag (20.15) bei RTL über den Schirm.
Nach einjähriger Unterbrechung wieder dabei: „Pop-Titan“ Dieter Bohlen. An seiner Seite Ex-„DSDS“-Gewinner Pietro Lombardi. Er wird seinen musikalischen „Ziehvater“ danach auch bei dessen Tournee – als „größtes Comeback aller Zeiten“ angekündigt – begleiten und im Mai auch in der Wiener Stadthalle gastieren. Komplettiert wird die Jury von Katja Krasavice und Leony.
Die Augen und Ohren werden aber ohnehin auf Dieter Bohlen gerichtet sein. Denn zu erwarten sind wieder Sprüche wie: „Ich hab’ vorhin ein Schnitzel gegessen mit Gurkensalat. Und der Gurkensalat war musikalischer als Du.“
Bei der 19. Ausgabe haben die gefehlt. Bohlen hatte nach schwächeren Quoten seinen Platz an Schlagerstar Florian Silbereisen abgeben müssen, was in einem mittleren Desaster für RTL endete.
Das Aus ging Bohlen an die Nieren. „‚DSDS‘ und ‚Supertalent‘, das sind ja meine Kinder, für die ich 18 Jahre lang wirklich alles getan habe. Wenn man da auf einmal gesagt bekommt, das machen jetzt andere – das hat mir damals schon wehgetan“, sagte er im RTL-Presse-Gespräch. „Und genauso wie es mir damals wehgetan hat aufzuhören, war es ein wahnsinnig schöner Tag, als ich erstmals wieder am Jurypult saß. Das hat mich wirklich sehr berührt.“
Salto rückwärts
Gerechnet hat Bohlen nicht damit: „Ich hatte das Gefühl, bei ‚DSDS‘ und beim ‚Supertalent‘ – das wird nichts mehr. Umso überraschender kam für mich der Anruf im Sommer, mit dem ich in die Geschäftsführung von RTL eingeladen wurde.“ Im konzerneigenen Stern zeigte der 68-Jährige Mitgefühl mit den RTL-Bossen: „Der Salto rückwärts war auch für die Chefs nicht einfach, die mussten ja über ihren Schatten springen.“ Großmut, den er sich leisten kann. Die Auszeit hat nämlich dazu geführt, „ dass ich ein wahnsinnig tolles Finanzjahr hatte.“
RTL verband sein Comeback bei der Verkündung direkt mit einer zweiten relevanten Mitteilung: „DSDS“ werde nach 20 Staffeln eingestellt. Es sei die „finale“ Staffel. Es werde „eine Brise Nostalgie“ mitschwingen, wie die Produktionsfirma Ufa einräumt. Und „das Live-Finale von ‚DSDS‘ am 15. April wird sicherlich sehr emotional werden“, meinte Executive Producer Marco Thiel zur dpa. Und dann folgt ein Satz, der zeigt, dass vielleicht noch nicht alles vorbei ist. Er sagt: „Sehen Sie sich Tom Brady an, der 40 Tage nach seinem Rücktritt sein Comeback verkündete und prompt den Superbowl gewann.“
Bohlen wird im Stern-Interview noch deutlicher: „Mein Feeling sagt mir, dass es nicht die letzte Staffel sein wird. Kann ich mir nicht vorstellen. Aber es steht noch nichts fest.“ Es wird wohl wieder eine Frage der Quote.