„Der Naturfilm ist auch heute noch ein großes Abenteuer“
Von Christoph Silber
Es ist die Geschichte eines besonderen Flusses und eines besonderen Natur-Filmer-Ehepaares, die der Vierteiler „Okawango“ (20.15, ServusTV) erzählt. Er entspringt in den Bergen Angolas, fließt aber nicht zum Atlantik, sondern landeinwärts nach Botswana. Nach 1.500 Kilometern löst sich der Okawango quasi in Luft auf, weil er in der Kalahari-Wüste verdunstet und versickert.
Im Zentrum der ersten Folge steht Löwin Fekeetsa, die bei der Jagd von einem Bullen schwer verletzt und zum Sterben zurückgelassen wird – doch ihre Geschichte ist damit noch nicht zu Ende.
Ähnliches passierte auch dem berühmten Naturfilmer-Ehepaar Beverly und Dereck Joubert, das hinter der Kamera bestimmender Teil der internationalen Co-Produktion der Wiener Produktionsfirma Terra Mater war. Beverly wurde beim Dreh von einem verletzten Büffel attackiert und aufgespießt, woran sie beinahe starb. Trotzdem kehrte sie in die wilde Natur, ihre Heimat, zurück.
„Es ist eine unglaubliche Geschichte, die zeigt, dass Naturfilm auch heute noch ein großes Abenteuer ist“, meinte Terra-Mater-Chef Walter Köhler bei der Präsentation der Herbst-Highlights. Eines, das es wert ist, auch aus Naturschutz-Gründen eingegangen zu werden, wie er unterstrich. Denn die Wildtiere Botswanas sind bedroht, nachdem das Jagdverbot von einem neuen Präsidenten aufgehoben wurde.
Hochkaräter
Es sind diese hochkarätigen, vielfach preisgekrönten Produktionen, mit denen die Produktionsfirma ihren Ruf begründete. „Die ganze Welt ist unser Markt“, sagt dazu Köhler. Längst geht es nicht nur ums TV. Eben erst lief international in den Kinos der reale Öko-Thriller „Sea of Shadows“ an, bei dem Leonardo DiCaprio als Executive Producer dabei ist. Darin geht es erneut um ein Naturschutz-Thema: um die von der Mafia betriebene Wilderei im Golf von Mexiko. „Sea of Shadows“, unlängst beim Naturfilmfestival Jackson Hole ausgezeichnet, hat ebenso Oscar-Ambitionen wie ein zweiter Film, der bei Robert De Niros Tribeca Festival in New York Premiere hatte: „Watson“, ein Porträt des Sea-Shepherd-Gründers.
„Die Natur, die man filmt, bewahren“, ist die Devise für Köhlers Team bei der Filmarbeit. Diese Devise trägt man jetzt als #terramatters via YouTube und Instagram in die Welt. Ziel: mit tollen Bildern Schönheit und Wichtigkeit der Natur zeigen und mit aktuellen Geschichten auf die Bedrohungen aufmerksam machen.
Terra-Mater-Produktion bei ServusTV
Natur-Dokus
Pandas hautnah! (3.11.): Die Heimkehr der Pandas
Das Lied der Gibbons (20.11.): Der Versuch, eine Art zu schützen
Stacheln, Fell und Federkleid (27.11.): Die unterschiedlichen Körperoberflächen und ihr Sinn
Lappland – Im Land der Rentiere (18.12.): Bildgewaltige Reise durch Mythen und Naturgesetze
Brauchtum
Heimatleuchten: Das Mühlviertel – stur, steinreich und schön (8.11., 20.15 Uhr)
Tief Verwurzelt – Unsere Bäume (15. und 22. 11., jeweils 21.10 Uhr)
Junge Wilde – altes Handwerk (29.11., 21.10 Uhr)
Wohnen (Arbeitstitel, 13.12., 21.10 Uhr)