Noch ein Mal darüber reden bei "Im Zentrum": 355.000 sahen zu
Von Peter Temel
„Reden Sie darüber!“, war das Motto der achtjährigen Ära von Claudia Reiterer bei der Polit-Talksendung „Im Zentrum“. Nach insgesamt 18 Jahren war am Sonntag nun Schluss mit Reden beim bisherigen Diskussionsflaggschiff des ORF.
„Darf man wirklich nichts mehr sagen? Reden wir darüber!“ war das Thema. Das bezog sich nicht etwa auf das Aus der Sendung, sondern auf angebliche Sprechverbote im öffentlichen Diskurs. Geladen waren dazu der Philosoph Richard David Precht, Online-Expertin Ingrid Brodnig, Grünen-Politikerin Meri Disoski und Wiener-Festwochen-Chef Milo Rau.
Reiterers Fazit der Diskussion: „Man kann alles sagen – aber man muss mit allem rechnen.“
Die Rechnung danach: 355.000 Zuseherinnen und Zuseher schalteten dafür ein, was einem Marktanteil von 21 Prozent entsprach. Damit verfolgten die Ausgabe etwas mehr Zuseher als im Jahresschnitt 2024 (339.000 Zuseher). An den Gesamtschnitt der vergangenen acht Jahre unter der Moderation von Reiterer (454.000 Zuseher) kam die Sendung aber nicht heran.
Reiterer richtete am Ende der Sendung einen Dank "vor allem an Sie zuhause". Aber auch für die "herausragende Redaktion" und die diversen Teams hatte sie Dankesworte parat. Insgesamt betrachtet sei sie stolz auf die vielen Sendungen und strich hervor, dass sich der Frauenanteil positiv entwickelt habe. In den besten Jahren sei man annähernd bei 49 Prozent gelegen.
Den Abschluss bildete ein kurzer Zusammenschnitt aus fast 18 Jahren "Im Zentrum", in dem auch Reiterers Vorgängerinnen und Vorgänger – Gabi Waldner, Peter Pelinka, Elmar Oberhauser und Ingrid Thurnher – zu sehen waren.
Abgelöst wird die Sendung am 12. Jänner von einem noch namenlosen Nachfolger, den Susanne Schnabl moderiert.