Marco Arturo Marelli: "Die letzte große italienische Oper"
Von Peter Jarolin
Marco Arturo Marelli und Puccinis "Turandot" – das ist ein fast unendliche Geschichte. Zum bereits fünften Mal setzt Marelli dieses Werk in Szene. Nach Bremen, Stockholm und – in kurzen Abständen Graz und Bregenz – "ist die Wiener Produktion wohl meine letzte Beschäftigung mit dieser Oper", so Marelli. Er spricht künstlerisch von einer "kontinuierlichen Weiterentwicklung".
Und noch etwas reizt den Regisseur, der in der kommenden Spielzeit am Ring mit Debussys "Pélleas et Melisande" seine "absolute Lieblingsoper" inszenieren wird: "Die psychologische Komponente ist mir bei ,Turandot‘ wichtig. Immerhin verhandelt Puccini wieder sein Leibthema: Die Liebe, die sich in fast allen italienischen Opern nur im Tod, in der Transzendenz erfüllen kann. Turandot ist eine Ausnahme, eine Frau, die bewusst nicht lieben will. Diesen Aspekt finde ich spannend, zumal ,Turandot‘ eigentlich ein intimes Kammerspiel ist. Das wird man bei uns auch sehen."