Kultur

Marco Arturo Marelli: "Die letzte große italienische Oper"

Marco Arturo Marelli und Puccinis "Turandot" – das ist ein fast unendliche Geschichte. Zum bereits fünften Mal setzt Marelli dieses Werk in Szene. Nach Bremen, Stockholm und – in kurzen Abständen Graz und Bregenz – "ist die Wiener Produktion wohl meine letzte Beschäftigung mit dieser Oper", so Marelli. Er spricht künstlerisch von einer "kontinuierlichen Weiterentwicklung".

Alle Inhalte anzeigen
Was Marelli an "Turandot" interessiert? "Puccini hat hier die letzte große italienische Oper geschaffen. Und ich sehe das Ringen Kalafs um die Liebe Turandots auch als das Ringen Puccinis mit dieser Oper. Ich möchte in meiner Inszenierung auch biografische Bezüge herstellen, aber ohne Puccini als Figur tatsächlich auftreten zu lassen. Das wäre zu billig."

Und noch etwas reizt den Regisseur, der in der kommenden Spielzeit am Ring mit Debussys "Pélleas et Melisande" seine "absolute Lieblingsoper" inszenieren wird: "Die psychologische Komponente ist mir bei ,Turandot‘ wichtig. Immerhin verhandelt Puccini wieder sein Leibthema: Die Liebe, die sich in fast allen italienischen Opern nur im Tod, in der Transzendenz erfüllen kann. Turandot ist eine Ausnahme, eine Frau, die bewusst nicht lieben will. Diesen Aspekt finde ich spannend, zumal ,Turandot‘ eigentlich ein intimes Kammerspiel ist. Das wird man bei uns auch sehen."