Lautstärkegrenzen: Veranstalter Show Factory sagt Schönbrunn-Shows 2025 ab
Ab 2025 dürfte es weniger Open-Air-Konzerte in Schönbrunn geben. Wegen neuer Laustärkenregelungen seien alle Konzerte des Veranstalters Show Factory abgesagt, hieß es in einer Aussendung. Geplant waren etwa am 3. und 4. Juli 2025 zwei konzertante Vorstellungen des Fendrich-Musicals "I Am From Austria".
Auch weitere Events in der seit einigen Jahren stattfindenden Veranstaltungsreihe „Schönbrunn Classics“ kann die Show Factory aufgrund der bestehenden Lautstärke- Beschränkungen 2025 nicht durchführen. Es habe bereits Strafen gegeben. Tickets können ab sofort an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, hieß es.
In den letzten vier Jahren habe man "über 150.000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt begrüßen" können, sagte Show Factory-Geschäftsführer Dieter Semmelmann. "Die geltenden Lautstärkebeschränkungen erlauben es uns jedoch nicht, auf Grund der gesetzlichen Grenzwerte, Veranstaltungen in Schönbrunn oder anderen Wiener Outdoor Locations, in der für ein großartiges Open-Air Erlebnis erforderlichen Qualität gegenüber dem Publikum und den Künstlerinnen und Künstlern seriös anzubieten."
Man wolle "am liebsten in Zusammenarbeit mit allen anderen Konzertveranstaltern und der Stadt Wien in einen Austausch gehen, um eine gute Lösung für die Zukunft zu finden. Wir sind an einer zufriedenstellenden Lösung mit allen Beteiligten interessiert, damit wir ab 2026 wieder Konzerte in Schönbrunn stattfinden lassen können.“
Seitens der Schloss Schönbrunn Group bedauerte man die Absagen des Veranstalters, man sei im Vorfeld darüber informiert worden. Es gebe keine neuen, strengeren Lärmschutzbestimmungen für den Ehrenhof, hieß es auf APA-Anfrage. "Zumindest nicht direkt bei der Schönbrunn Group" seien keine Beschwerden wegen zu lauter Veranstaltungen eingegangen, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Weitere Gespräche mit der Show Factory schließe man nicht aus: "Wir sind prinzipiell für Gespräche offen und streben mit all unseren Partnern einen offenen Dialog und konstruktive Lösungen an. Selbstverständlich hoffen wir auf weitere Konzerte im Ehrenhof für alle Wienerinnen und Wiener."
Weitere Absagen von anderen Veranstaltern seien "zum derzeitigen Zeitpunkt nicht absehbar". Wie sich die Absagen finanziell auf die Schönbrunn-Group auswirken "wird zu evaluieren sein".
Lärmbeschwerden waren zuletzt ein größeres Thema in Wien. So sollen in der Metastadt die Sperrstunde von 23 auf 22 Uhr vorverlegt werden. Auch die Arena Wien hatte unlängst mit Lärmbeschwerden zu kämpfen. Jahrzehntelang konnte in der Peripherie in Erdberg relativ unbehelligt musiziert und gefeiert werden. Das hat sich mit dem Bezug von Wohntürmen in der Nähe geändert. Es trudelten Lärmbeschwerden ein - auf die reagiert wurde. Dank einer Förderung durch die Stadt konnte eine neue Anlage angeschafft werden, die für weniger starke Basswellen und somit allfällige Vibrationen sorgt.