Kultur

Künstler analysieren Aufzeichnung, die zu Frankreich-Krawallen führte

In die Aufarbeitung jenes Vorfalls, der nach einer Polizeikontrolle in Nanterre zum Tod des Teenagers Nahel und danach zu einer beispiellosen Welle von Unruhen in Frankreich geführt hatte, hat sich nun ein bekannter Künstler eingeschaltet: Der Brite Lawrence Abu Hamdan, der sich seit langem mit der Rolle von akustischen Beweismitteln befasst, veröffentlichte eine Analyse der Aufzeichnung, in der der Hergang der Kontrolle durch Nachbearbeitung klarer zu hören sein soll.

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Der u.a. mit dem renommierten TurnerPreis ausgezeichnete Künstler Hamdan ist Begründer der Gruppe "Earshot", die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, akustische Beweismittel öffentlich zugänglich zu machen und so für Transparenz bei strittigen Vorfällen zu sorgen. In der Vergangenheit veröffentlichte sie Recherchen aus einem Foltergefängnis in Syrien oder zur Präsenz israelischer Kampfjets über dem Libanon. Sie hängt mit der Gruppe "Forensic Architecture" zusammen, die ebenfalls investigative Recherchen durchführt, zugleich aber auch im Kunstbereich agiert - zuletzt etwa auf der "documenta fifteen".

Für die Analyse des Vorfalls in Nanterre kooperierte die Gruppe mit der französischen NGO "INDEX". Diese gab bekannt, dass die Analyse nicht endgültig sei und keine abschließende Bewertung des Tathergangs erlaube. Hamdan äußert in seinem Instagram-Post allerdings die These, dass der Satz "Pousse-toi" ("Aus dem Weg"), den ein Polizist vor dem Schuss äußerte, darauf hindeute, dass der Schuss bewusst und geplant abgegeben wurde.