Kultur

Jüdisches Museum Wien: Barbara Staudinger folgt auf Danielle Spera

Im März 2021 hat die Wien Holding die Ausschreibung für die Geschäftsführung des Jüdischen Museum Wien gestartet, da der Vertrag von Danielle Spera im Sommer 2022 ausläuft. Insgesamt gab es 20 Bewerbungen, je zehn aus dem In- und dem Ausland. Fünf Bewerber wurden zum Hearing eingeladen, nun fiel die Entscheidung: Die Findungskommission hat einstimmig Barbara Staudinger, die derzeit das Jüdische Museum in Augsburg leitet, als künftige Geschäftsführerin vorgeschlagen. Die Wien Holding folgt diesem Vorschlag, Barbara Staudinger wird im Juli 2022 ihr Amt antreten.

Barbara Staudinger wurde 1973 in Wien geboren und absolvierte Studien der Geschichte, Theaterwissenschaften und Judaistik an der Universität Wien, die sie mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Ihre Dissertation für das Doktorats Studium Geschichte verfasste sie zum Thema „Juden am Reichshofrat“.

Von 1998 bis 2005 arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte am Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Von 2005 bis 2007 war sie als Kuratorin am Jüdischen Museum München tätig. Es folgten weitere Kuratorentätigkeiten, unter anderem im Österreichischen Museum für Volkskunde als Kuratorin der Ausstellung „Von Dreideln, Mazzes und Beschneidungsmessern. Jüdische Dinge im Museum“ (2011) oder im Wien Museum als Kuratorin der Ausstellung „Chapeau“ (2016).

Staudinger war auch Teil des Teams zur Neugestaltung der österreichischen Ausstellung im staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (2014-2021). Seit 2018 ist sie als Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben tätig. Unter ihrer Führung wurden Ausstellungen wie „Kinder auf der Flucht 1939/2015“ (2019), „Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge“ (2019) oder „Schalom Sisters*! Jüdisch-feministische Positionen“ (2021) umgesetzt, sowie Forschungsprojekte wie „Die Sprache der Objekte“ (2018-2021) oder „DIWA – Das inklusive Wir in Augsburg“ (2020-2022).

Danielle Spera, Direktorin seit 2010, hatte sich für eine weitere Amtsperiode beworben. Und sie erhielt viel Unterstützung von Prominenten. Die Wien Holding entschied sich aber für einen Generationenwechsel.

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