Instrumente von Gitarrengott Jeff Beck werden versteigert
Von Michael Huber
Jeff Beck (1944-2023) war für viele der Inbegriff des Rockgitarristen: Mit seinem unnachahmlichen Ton inspirierte der Brite zahlose Nachahmer, erweiterte die klanglichen Grenzen seines Instruments - und auch wenn er mit seinen eigenen Aufnahmen nicht denselben Erfolg verbuchte wie etwa sein Generationsgenosse Eric Clapton, schrieb sich sein Spiel doch in den Sound der Rockmusik seit den 1970ern ein.
Fast exakt zwei Jahre nach Becks Tod im Jänner 2023 kommt die Gitarrensammlung des Helden nun bei Christie's in London unter den Hammer. "Nachdem ich intensiv nachgedacht habe, habe ich entschlossen, dass diese Instrumente geteilt, geliebt und wieder gespielt werden müssen", wird Witwe Sandra Beck in einer Aussendung am Freitag zitiert. "Es ist schwer, sie loszulassen, aber ich weiß, dass Jeff das so wollte."
Die Instrumente, die vor ihrer Auktion am 22. Jänner 2025 Anfang Dezember noch einen Tour-Stop in Los Angeles einlegen und dann ab 15. Jänner in London ausgestellt sind, umfassen Schätzwerte von 8000 Britischen Pfund (9500 Euro bis zu 500.000 Pfund (rund 600.000 Euro). Letztgenannter Spitzenpreis wird für die Gibson Les Paul in "Oxblood" -Lackierung aus dem Jahr 1954 erwartet - ein Instrument, das Beck 1972 erwarb und u. a. auf dem Cover seines Soloalbum "Blow by Blow" 1975 zur Schau stellte. Beck spielte das Instrument auch beim Abschiedskonzert von David Bowies "Ziggy Stardust"-Phase, wo er als Gast geladen war.
Andere Instrumente, die verkauft werden, umfassen die Fender Stratocaster mit der Seriennummer 0062 aus dem Jahr 1954, die eine von Becks wichtigsten Arbeitsgeräten war - sie wird auf 50.000-80.000 Pfund geschätzt.
Anders als im KURIER-Nachruf von 2023 behauptet, spielte Beck nicht ausschließlich Stratocasters: Neben der Les Paul und einer modifizierten Telecaster (100.000-150.000 Pfund) kommt auch eine pinke Gitarre der Marke Jackson zur Auktion, die Beck für die Aufnahmen von Tina Turners "Private Dancer" benutzte - und von der Sängerin signieren ließ, die ihren Namen in den Lack einritzte. Die Gitarre ist mit einem Schätzwert von 8000-12.000 Pfund vergleichsweise günstig zu haben.