Kultur

Weit mehr als "nur" Tanz

Slogans wie „Und dafür gibt’s ein Publikum?“ oder „Wann hört das endlich auf?“ haben in den letzten Wochen werbemäßig das Stadtbild geprägt. Denn zur 30. Ausgabe des Festivals ImPulsTanz haben die künstlerischen Leiter Karl Regensburger und Ismael Ivo mit Ironie gespielt. Und um die zweite Frage zu beantworten: Am 11. August endet ImPulsTanz. Leider!

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Denn das größte europäische (wenn nicht sogar internationale) Festival für zeitgenössischen Tanz bot auch heuer wieder weit mehr als nur grandiose Choreografien. Sicher, die gab es in großer Menge auch. Vandekeybus, Fabre, Monnier, Bel, Chouinard, Khan, Kentridge oder Haring – sie alle waren (oder sind noch) an diversen Spielstätten zu Gast. Sie alle haben – nebst vielen anderen – mit ihren Arbeiten der Stadt im buchstäblichen Sinn wieder Beine gemacht.

Mitleben

ImPulsTanz ist längst weit mehr als „nur“ eine Leistungsschau dessen, was die gegenwärtigen Choreografen zu bieten haben. ImPulsTanz heißt auch: Mitmachen, mittanzen, mitentdecken, mitfeiern und vor allem mitleben. Kaum ein anderes Festival weltweit schafft es, so viele, oft junge, aber stets neugierige Menschen in die schönsten Theater zu locken. Kaum ein anderes Festival steht derartig für einen zeitgemäßen Kunstbegriff.

Oper, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Literatur – alle Formen verschmelzen nicht selten zu einer großen, neuen Einheit, die künstlerisch weit in die Zukunft weist.

Und ImPulsTanz vermittelt auch ein Lebensgefühl. Da werden (selbst auferlegte) Barrieren im Kopf lustvoll dekonstruiert, werden mentale Schranken überwunden und neue, aufregende Horizonte eröffnet. Dass fast all dies auf höchstem Niveau geschieht, macht dieses Festival so wertvoll. Hoffentlich noch viele, viele Jahre lang.

Bilder des ImPulsTanz 2013

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ImPulsTanz: Die wichtigsten Termine

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Letzte Chance: Nur noch am Sonntag ist im Volkstheater William Kentridges meisterhaftes „Refuse the Hour“ zu sehen. Ebenfalls nur noch heute zeigt die Needcompany im Akademietheater „Mush-Room“. Und auch die performative Ausstellung „Occupy the Museum“ im Weltmuseum endet am heutigen Sonntag.

Weitere Highlights: Doris Uhlich zeigt ihr „More than Naked“ (3., 5. 8.), Performerin Louise Lecavalier bringt „So Blue“ (6., 8. 8.), die Compagnie Marie Chouinard (7., 9. 8.) ist da, Ismael Ivo ist mit „No Sacre“ (9., 10., 11. 8.) vertreten, Trajal Harrell mit „Rite of Summer“ (am 11. 8.), die junge Reihe (8:Tension) endet ebenso.