Kultur

Ein extrem bemühter Versuch einer Ehrenrettung

Einhelliger, aber sehr endenwollender Applaus – so quittierte das Publikum im Theater an der Wien die Neuproduktion von Giovanni Paisiellos "Il barbiere di Siviglia". Einst ein erfolgreiches Werk, das heute – im Vergleich zu Rossinis gleichnamigen Dauerbrenner – nur selten den Weg auf die Bühne findet.

Nicht zu Unrecht. Zwar orientiert sich Paisiello mehr an der literarischen Vorlage von Beaumarchais; wirklich komisch ist das Ganze aber selten. Zäh läuft das Geschehen in der fast überseriösen Regie von Moshe Leiser und Patrice Caurier (wir sind im Spanien der 40-er Jahre) ab.

Nicht allzu prickelnd zudem die musikalische Seite: Dirigent René Jacobs und das Freiburger Barockorchester spielen solide, sind wie die Sänger Pietro Spagnoli, Mari Eriksmoen, Topi Lehtipuu und André Schuen gute Anwälte Paisiellos. Eine Ehrenrettung, die wohl folgenlos bleiben wird.