Kultur

Kulturbestellung: Anfrage zu Staatsopern-Besetzung angekündigt

Die Bestellung von zwei Spitzenmanagerinnen im Kulturbereich hat am Freitag (teils) für Überraschung gesorgt: So gab Kulturminister Alexander Schallenberg bekannt, Sabine Haag (wieder) als Generaldirektorin des Museumsverbands des KHM zu bestellen, während die niederösterreichische Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) als kaufmännische Leiterin der Staatsoper vorgestellt wurde.

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Die beiden Besetzungen riefen dabei unterschiedliche Reaktionen hervor. Während die Kür von Sabine Haag, die das KHM seit gut einem Jahr interimistisch geleitet hatte, von vielen politischen Parteien positiv aufgenommen wurde, löste die Bestellung Bohuslavs zumindest bei der SPÖ und den NEOS Kritik aus.

„Es ist Sabine Haag hoch anzurechnen, dass sie sich nach dem Eike-Schmidt-Desaster noch einmal eine Bewerbung für den Posten angetan hat“, meldete sich NEOS-Kultursprecher Sepp Schellhorn via Aussendung zu Wort. Er wünsche Haag alles Gute. „Dass sie es kann, hat sie ja nicht nur jetzt als Troubleshooterin nach der kurzfristigen Schmidt-Absage, sondern auch in den vergangenen Jahren bereits bewiesen.“

„Alles andere als Freude“ löst bei den NEOS allerdings die Bestellung von Petra Bohuslav zur kaufmännischen Direktorin der Wiener Staatsoper aus. Diese habe „einen ganz schalen Beigeschmack“. Schellhorn wolle ihr nicht die Kompetenz absprechen, „aber ob die niederösterreichische Landesrätin unter den 53 Bewerberinnen und Bewerbern tatsächlich objektiv die Bestqualifizierte war, werden wir hinterfragen“. Hier liege laut NEOS „der Verdacht nahe, dass hier jemand Unbequemer aus der niederösterreichischen Landesregierung in die Staatsoper weggelobt wurde“. Schellhorn kündigte daher eine parlamentarische Anfrage zur Ausschreibung und zum Auswahlprozess an.

SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda, unter dessen Ägide als Kulturminister Eike Schmidt gegenüber Sabine Haag als neuer KHM-Generaldirektor vorgezogen worden war, äußerte sich lediglich zur Staatsopern-Personalie. Diese werfe „sehr viele Fragen auf“. Auch er kündigte eine Behandlung im Parlament an. Die ÖVP-Politikerin habe ihre berufliche Vergangenheit bei den „Casinos Austria“ gearbeitet, sei aber bisher in Opernzusammenhängen „nie in Erscheinung getreten“.

Lob für „zwei wichtige kulturelle Entscheidungen“ für „zwei Frauen“ gab es seitens der ÖVP. Kultursprecherin Maria Großbauer gratulierte Haag und Bohuslav zur Bestellung: „Beide Frauen haben in ihren jeweiligen Wirkungsbereichen schon gezeigt, dass sie mit großer Kompetenz und Erfahrung agieren.“