"Gewaltandrohungen" gegen Choreografin nach Aufregung um "Sancta" in Suttgart
Von Georg Leyrer
Nach der Aufregung um die Oper "Sancta" in Stuttgart sieht sich die österreichische Choreografin Florentina Holzinger mit "Gewaltandrohungen und Hatespeech von Fanatikern und Dogmatikern" konfrontiert. "Wer es nicht sehen will soll nicht kommen. Vor allem sollte jemand der Beschreibungen von Gewalt nicht erträgt nicht in eine Show mit expliziten Referenzen zur katholischen Kirche gehen", schrieb Holzinger auf Instagram.
Rund um die ersten beiden Vorstellungen von Holzingers „Sancta“ in Stuttgart sei es zu trotz einer Altersfreigabe ab 18 Jahren und fettgedruckten Warnhinweisen zu gesundheitlichen Zwischenfällen im Publikum gekommen. So habe sich der Besucherservice um insgesamt 18 Menschen gekümmert, die zum Teil über Übelkeit geklagt hätten, sagte der Sprecher der Staatsoper, Sebastian Ebling.
Das Haus warnt auf seiner Homepage aber auch ausdrücklich, die Aufführung der skandalumwitterten österreichischen Aktionskünstlerin zeige explizite sexuelle Handlungen sowie Darstellungen und Beschreibungen auch von sexueller Gewalt. Auch seien echtes Blut sowie Kunstblut, Piercingvorgänge und eine Verwundung zu sehen. Stroboskopeffekte, Lautstärke und Weihrauch würden ebenfalls eingesetzt.
"Ja die Show geht vielen nahe; weil sie reale und komplexe Themen verhandelt, mit denen sich auch viele im Publikum identifizieren", schreibt nun Holzinger. "Die Show wird offensichtlich medial aufgeschaukelt weil es nackte Frauenkoerper gibt und es um die Kirche geht. Hier haben offensichtlich viele voneinander abgeschrieben und niemand die Show tatsächlich gesehen- denn die Schilderungen sind realitätsfern-jede Kontextualisierung fehlt."