Kultur

Filmkritik zu "Here": Robert Zemeckis macht Tom Hanks zum Teenager

Gerade noch trampelt ein Dinosaurier durchs Bild, bald schon steht an derselben Stelle eine Fernsehcouch. Was von damals bis hinauf in unsere Gegenwart alles passiert sein könnte, darüber philosophiert Regisseur Robert Zemeckis aus der Perspektive eines amerikanischen Wohnzimmers. Basierend auf der Graphic Novel von Richard McGuire, lässt er die Menschheitsgeschichte anhand vier Familien in dem immer gleichen Raum mittels Überblendungen Revue passieren.

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So zieht im Jahr 1907 ein Paar ein, dessen Ehe unter Spannung steht, weil der Mann Pilot ist und seine Frau um sein Leben fürchtet. Die meiste Aufmerksamkeit widmet Zemeckis jedoch der Familie Young, die ab 1945 das Wohnzimmer belegt und deren Nachkommen prominent von Tom Hanks und Robin Wright – Zemeckis’ „Forrest Gump“-Stars – gespielt werden. Dank De-Aging-Technologie wurden sie von älteren Herrschaften in Teenager zurückverwandelt, was ihrer langsam zerbröselnden Liebesbeziehung jedoch keine Gravitas verleihen kann: Ihre Geschichte versinkt im Fluss der Zeit, den Zemeckis zwar visuell aufrufen, emotional aber nicht vertiefen kann. 

INFO: USA 2024. 104 Min. Von Robert Zemeckis. Mit Tom Hanks, Robin Wright, Paul Bettany.