Eva Schlegel putzt das Festspielhaus mit einem riesigen Mobile auf
Von Thomas Trenkler
Das Theater im Kulturbezirk von St. Pölten, das sich "Festspielhaus" nennt, feiert in der Saison 2021/22 sein 25-jähriges Bestehen. Und putzt sich heraus: Eva Schlegel ergänzt die Architektur von Klaus Kada um eine Intervention mit dem Titel "Extended Space". Unterschiedlich große Spiegelscheiben, die als Mobile an der Decke des Festspielhauses installiert sind, bilden einen reflektierenden Paravent über alle Geschosse: "Die Spiegelflächen hängen an Stahlseilen, reagieren auf Luft-Dynamik und bewegen sich wie durch Zauberhand." Auch Film spielt eine Rolle - projiziert auf das Spiegelmobile wie auf die Fassade. Für Eva Schlegel ist es bereits der zweite Eingriff: Zur Eröffnung 1997 hat sie den Eisernen Vorhang entworfen.
Zu sehen bekommt man das riesige Mobile erstmals zur Saisoneröffnung am 25. September. Es werde bis zum Finale am 10. Juni 2022 hängen, so Brigitte Fürle, die künstlerische Leiterin des Festspielhauses. Für ihre letzte Spielzeit kündigt sie ein vielfältiges Programm mit zwei Uraufführungen, zwei Europa- und zehn Österreich-Premieren an. Der französische Choreograf Angelin Preljocaj eröffnet die Jubiläumssaison mit seiner neuen Kreation „Schwanensee“.
Als Auftragsproduktion kommt am 12. November „Von Luft und Liebe - eine Opernverführung“ zur Uraufführung. Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan erforscht mit Paulus Hochgatterer sowie den Tonkünstlern NÖ Abgründe und Glücksgefühle, Triumphe und Abgesänge der Liebe.
Zu Gast sein werden unter anderem die senegalesische École des Sables mit ihrer Gründerin Germaine Acogny sowie Sadler's Wells mit Pina Bauschs legendärer Choreografie „Das Frühlingsopfer“, weiters Damien Jalet, José Montalvo, James Thierrée und Akram Khan. Konzertabende sind mit Helge Schneider, Dee Dee Bridgewater, Mariza, Hubert von Goisern, The Queen's Cartoonists, Salut Salon sowie Amadou & Mariam geplant.