Kultur

Einigung mit dem Burgtheater: Pension für Matthias Hartmann

Na, bravo. Silvia Stantejsky, die ehemalige Geschäftsführerin des Burgtheaters, wird wegen des Verdachts der Untreue angeklagt. Auch wenn es im Finanzskandal viele Beteiligte und noch mehr Mitwisser gab, muss sie sich als Einzige vor Gericht verantworten. Matthias Hartmann hingegen, der am 11. März 2014 vom damaligen Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) gefeuerte Direktor, ist fein raus. Denn die Ermittlungen wurden eingestellt.

Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Entlassung wegen Vertrauensbruchs nicht gerechtfertigt gewesen wäre. Darüber zu befinden hätte das Arbeits- und Sozialgericht, bei dem Hartmann Klage eingebracht hatte. Doch der Prozess wird nicht weiter fortgeführt. Denn selbst wenn die Chancen, dass die Bundestheater als Sieger aus dem langwierigen Prozess hervorgehen, sehr hoch wären: Es gibt immer ein Restrisiko. Und so plädierte Bernhard Hainz, Anwalt der Bundestheater, schon vor Jahren, sich gütlich zu einigen.

Die Einigung dürfte am Freitag unterzeichnet werden. Zur Zahlung bittet man die Versicherungen: Jene des Burgtheaters zahlt Hartmann ungefähr 400.000 Euro für entgangene Einnahmen – und die für Hartmann abgeschlossene Geschäftsführerversicherung überweist der Burg in etwa die gleiche Summe an „Sowiesokosten“. Auch die Versicherung der Wirtschaftsprüfer, denen die Schieflage der Burg nicht aufgefallen war, wird zahlen. Das Theater dürfte insgesamt eine Million Euro erhalten.

Hartmann bekommt zudem ein Goodie. Für ihn zahlte die Burg zehn Prozent des Gehalts in eine Pensionskassa ein. Die Anwartschaft beginnt aber erst nach fünf Jahren. So wäre das Geld verloren, da Hartmann ja nach bereits viereinhalb Jahren gefeuert wurde. Daher wird die Entlassung in eine einvernehmliche Trennung umgewandelt – erst mit Herbst 2014.

Wenn Ihr Tratschpartner der Chef der Pensionskassa wäre: Er würde schäumen vor Wut.